Hi
zusammen und danke an alle, die uns hier ihre Wertschätzung zukommen ließen
.
Auch ich möchte endlich mal wieder einen kleinen Bericht abgeben.
Wolfgang hat recht! Die Vorbereitung einer Langdistanz (LD) mit einem Job, der einem jede Woche Dienstreisen überallhin abverlangt, ist ein extremer Spagat. Von Haus&Hof, Familie oder gar anderen Relax-Einheiten mal ganz abgesehen. Aber bei einer LD ist nix mit Spaß, da gibt es nur eins: fokussieren!
Das ist nicht anderes, als von 10 km Laufen auf Marathon umzusteigen
!
Was waren die wichtigsten Aha-Effekte für mich
?
Gut, dass ich im letzten Jahr schonmal die Radstrecke abgefahren bin und so überhaupt erfassen konnte, was ein 'Rad-Berg' ist
!
Eine zweite Runde habe ich damals noch gar nicht geschafft! Danach kamen gezielt geplante, echte Bergtrainings: Brocken, Malle, Zell am See! Ebenso Trainingseinheiten auf dem Spinningrad in irgendwelchen Hotels unterwegs. Letztere waren besser als meine Rolle, weil man dort die Einstellungen gut einsehen kann.
Jetzt zum Rennen selbst:
Das Schwimmen im Kanal war nicht so eklig, wie vermutet
!
Man wurde ständig von Schnelleren ÜBERSCHWOMMEN. Sowas kann man üben, und wenn sie das richtig machen, ist es für den Überschwommenen alles halb so schlimm: ging für mich
.
Doof war, dass ich wieder mehrfach anhalten musste, um meine Brille zu richten (Wasser drin, angelaufen: keine Sicht, die aber extrem wichtig ist). Damit muss ich mich nochmal beschäftigen. Die Strecke zog sich ganz schön und man kämpft sich von Ort zu Ort. Beim Ausstieg und auch im Wechselzelt wurde gut geholfen, das kenne ich so sonst nicht.
Da es regnete zog ich auf dem Rad eine Windjacke drüber, man kam ja dann nicht mehr an seine Sachen.
Das stellte sich als fatale Bremse heraus
, so dass ich 2 x anhalten musste, um die Jacke wieder auszuziehen und sie iwo zu verstauen, auch eine Biopause war unumgänglich.
Bekanntlich ist ja auch auf einer LD die Ernährung ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Das bekam ich zu spüren, als ich vmtl. ein Gel mit zu wenig (mind. 200 ml) Wasser zu mir nahm.
Ich bekam Schmerzen im Oberbauch und musste mich, zusätzlich durch die Liegeposition, ständig lang machen/aufrichten auf dem Rad, um Luft in den Bauch zu bekommen, was mich nat. andererseits auch wieder ausgebremst hat. Aber die Luft war wichtiger, als alles andere.
Ständig überholten mich Schnellere
, aber auch da gab es für mich nur einen Satz im Kopf: Abgerechnet wird zum Schluss! Natürlich auch bei mir
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Die beiden wesentlichen Berge (Solaer und Greding) konnte ich auf beiden Runden gut schaffen, das brachte mir ein gutes Gefühl weiter dran zu bleiben.
Aber auch die Kosten für das Rennen von 500,- halfen mir dabei
!
In der Wechselzone Rad/Laufen nahm ich mir viel Zeit, um wieder in eine stabile Luftzufuhr zu kommen.
Den Lauf gleich mit einer Sauerstoffschuld zu beginnen, wäre wohl das Ende gewesen. So lief ich locker in die ersten km rein und blieb auch mehrfach stehen an den VP. Überhaupt nahm ich mir die Pausen, die ich brauchte. Nur die Cut off-Zeiten bei km 30 und am Ende hatte ich noch im Auge. Trotzdem hatte ich mir naiv unrealistische Laufzeiten ausgerechnet und ich bekam dann schon Düsengang, es vllt. doch nicht zeitgerecht zu schaffen. Unterwegs sah ich Godo (Sabine an der Strecke) und Wolfgang. Alle sahen gut aus. Das Wetter spielte ja auch gut mit. Nicht auszudenken, wenn wir auf den 25 km am Wasser auch 35 Grad gehabt hätten. Ich war also froh, i.wann vom Kanal wegzukommen und die letzten 17 km abzuspulen.
Da kam der
!!
Die Strecke war für mich unerwartet wellig und hat mir einiges abverlangt.
Ich habe mich trotzdem die ganze Zeit gut gefühlt, bin aber viel gegangen, was mich natürlich unendlich Zeit gekostet hat. I.wann war es mir aber egal und ich dachte wieder an mein eigentliches Ziel, anzukommen.
Ich kann mir vorstellen, dass auch hier zu wenig kh noch eine Rolle gespielt haben, denn an Gel o.a. chem. Ernährung konnte ich gar nicht mehr ran. Ich nahm nur noch Brühe und Wasser zu mir.
So lunschte ich nur noch nach den Cut off-Zeiten und muss wirklich sagen, dass ich den Beifall an der Strecke genießen konnte. Sie haben alle soooo ihr Bestes gegeben.
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Nach 14 h und 50' (und damit mehr als 1 h vor cut off) war ich im Ziel
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Der Zieleinlauf war der Hammer.
Jeder wurde so begrüßt und ins 'Stadion geschrieen'
, wie der Erste
.
Das war krass!
Zum Abschluss wollten wir uns unbedingt noch das Feuerwerk gönnen, was wir auch taten.
Ich kann resümieren, dass es für mich das professionellste Sportevent war, das ich miterleben durfte
! Egal welche Phase des Rennes: Vorbereitung, Durchführung oder Nachbereitung.
So viel Professionalität, Leidenschaft und Gastfreundschaft ALLER Beteiligten (einschl. Behörden), habe ich noch nie erlebt.
Das reichte bis hin zum Check out der Räder mit viel Polizeieinsatz.
Einsame Spitze
!
Wer nicht den Ganzen machen will, kann auch eine Staffel machen.
Ich wäre jederzeit wieder dabei, vmtl. aber 'nur' als Läufer, jetzt, wo ich die Strecke kenne
!
Liebe Grüße
Betina