11.01.2014, 12:22
Ute Vogel hat geschrieben:
Liebe Läufer!
Gerade mal 5 Tage sind wir in Kathmandu (Nepal), als wir von dem Kathmandu-Marathon am 18.11.2006 erfahren. Der Artikel in der Kathmandu Post ist eher klein, aber einem Läufer entgehen solche Nachrichten natürlich nicht. Was dann passiert, möchte ich euch einfach mal berichten: „Open International Kathmandu-Marathon“, der etwas andere Marathon! Anbei dann auch noch einige Bilder.
Kulturhistorischerr Marathon
Alles fängt damit an, dass es uns fast unmöglich ist, zu erfahren, wann es überhaupt am Morgen des großen Laufes los geht. Ein Journalist, mit dem wir wegen einer anderen Sache zu tun haben, sagt uns, dass der Lauf um 6:00 Uhr morgens beginnt. Verrückte Zeit, denke ich mir. Aber auf der anderen Seite steigen die Temperaturen um die Mittagszeit in Kathmandu noch auf 23°C.
Was die Vorbereitungen, den eigentlichen Lauf und die Anzahl der Sportler angeht, kann man das natürlich nicht mit Berlin, New York oder London vergleichen und so sucht man auch vergebens eine Marathon-Messe, um noch das eine oder andere sportliche Schnäppchen zu erwerben. Einzig die Länge der Strecke ist auch 42,19 km.
Start sollte, wie schon gesagt um 6:00 Uhr sein, aber bis alle versammelt sind und bis dann endlich der Startschuss fällt, ist es bereits 7:10 Uhr. Verrückt, wenn man an die nervöse Stimmung in den Startblöcken bei den großen Läufen denkt. Aber die Nepalis nehmen es ganz gelassen. Immerhin 68 Läufer und eine ausländische Frau (nein, nicht ich!) stehen am Start. Die Sportler haben hier keine persönlichen Chips für die Zeitmessung. Sie stehen am Start ja auch fast alle in der ersten Reihe und nicht in Startblöcken. Es gibt keine Matten, über die man alle 5 km laufen muss und an der Startlinie ist mit Kreide „START“ auf den Asphalt geschrieben.
Die Versorgung unterwegs ist auch eher spartanisch. Kaum Wasserstellen und medizinische Hilfe für den Notfall - Fehlanzeige . Ganz zu Schweigen von einer Blauen Linie oder vernünftiger Absperrung der Straßen. Die ersten Läufer haben noch eine Motorradbegleitung, um den Weg ins Ziel zu finden. Und während des Wettkampfes geht der Autoverkehr natürlich weiter, so dass die Motorräder vor den ersten Läufern im Weg stehende Verkehrsteilnehmer einfach an den Straßenrand drängen. Wie die Läufer im Mittelfeld und der letzte Läufer den Weg finden, ist mir schleierhaft, zudem es auch kaum Zuschauer am Rand der Strecke gibt.
Im Ziel wurde eine Bühne für die Siegerehrung und Preisverleihung aufgebaut. Aber wer hier ein Duschzelt, medizinische Versorgung, Bananen oder den Klamottenwagen erwartet, der sucht vergeblich.
Versorgung im Ziel
Trotz der fehlenden Logistik, laufen die Nepalis erstaunlich tolle Zeiten in immerhin 1600 Meter Höhe. Der erste Läufer erreicht nach 2:30 Std. das Ziel und ist dicht gefolgt von seinen einheimischen Konkurrenten.
Zieleinlauf
Vielleicht gibt es hier bald mehr Läufer.
Dieser Stadt-Marathon ist kulturhistorisch sicher sehr reizvoll.
Viele liebe sportliche Grüße von Ute
http://www.heart-of-silkroad.de
11.01.2014, 17:38
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