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Hotti

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Re: Hotti

Beitragvon Hotti » 29.01.2025, 15:06

Jahresplanung und Vorausschau

Früher - das Wort habe ich (früher) so gut wie kaum benutzt. Seit etlicher Zeit ist das F R Ü H E R eine Vokabel, die im Gebrauch jetzt ziemlich oft auftaucht, um mich erneut daran zu erinnern, dass einfach alles in einem anderen Spektrum als heute ablief. Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich allerhand, um nicht zu sagen, gänzlich alles, geändert. Auf sich selbst bezogen, kein Springer ehemaliger Zeiten mehr, sondern eher sparsam mit den noch vorhandenen Ressourcen umgehen, drum als Merkmal zur Selbstberuhigung bezeichnet.

Dass ich dabei nicht allein bin, hat mir ein Zeitungsartikel über die demographische Entwicklung in unserem Land aufgezeigt. Gut 31,32 % der ca. 83 Mio. Einwohner der BRD sind Rentner oder Versorgungsempfänger, wenn man der Statistik 2024 glauben darf. Darin sind anderweitig Unterstützte (zum Beispiel durch Sozialhilfe, Bürgergeld) nicht enthalten. Dann kommen noch einmal 16,9 % Kinder/Jugendliche unter 18 und 3,4% Studenten hinzu. Demnach stemmen nur rund 48% der Einwohner aus Berufs- und Erwerbstätigkeit die Bundeskasse. Die „untätigen Rentiers“ werden allerdings nur allzu gern ebenfalls zur Kasse gebeten. Pensionen (Ruhegehälter) werden ebenso besteuert wie normales Einkommen. Renten hingegen genießen z. Z. (noch) den Vorteil eines Freibetrages von 15%, der sich jährlich bis zum Jahre 2040 um jeweils 1% vermindert. Um diesen „Glanzpunkt“ des deutschen Steuerrechts zu erleben, reicht mein durchaus noch optimistisch ausgerichtetes Denken wahrscheinlich nicht aus. Mit anderen Worten: Einhundert Jahre alt zu werden, versprechen selbst die vererbten Gene nicht zuversichtlich.

War doch ein schöner und informativer Schlenker hinein in den hellgrauen Alltag. Früher war also gestern, vorgestern oder noch weiter weg, doch unvergessen. Nun wieder zur Realität: Sportlich sein, in Bewegung, geistig, wie körperlich gesund bleiben ist gleichbedeutend mit einer Lebensführung, in der Bildung, (Berufs-)Tätigkeit, Familie und schließlich der gewählte Wohnort von Bedeutung sind. Wir kennen das alle, nicht alle Lebensplanungen und Wünsche gehen in Erfüllung, aber es ist immer noch der alte Spruch, mit dem vom Plus oder vom Minus gesprochen wird: Ein Glas Bier oder Orangensaft kann sowohl halb voll oder auch halbleer sein. Je nachdem wie es betrachtet wird. Opti und Pessi. Der zweiten Sicht wird kaum jemand Glücksaussichten einräumen, beim Optimismus ist schon die Stimmung eine ganz andere. Wird schon werden, Daumen hoch. Warum gerade jetzt im neu angefangenen Jahr 2025 die guten Vorsätze in die Tat umsetzen? Ist doch klar, jeder (Neu-) Anfang ist eine Chance. Nichts ändern bringt nicht unbedingt Schlechtes, eher sogar Gutes, was deutlich „bewahren“ heißt, wohl aber Neu-Ausrichtungen im Auge behalten.

Planung. Eigentlich muss niemand planen, es gibt ja den Kalender, den zu füllen, ist Aufgabe ganzer Heerscharen, nur im Bereich des eigenen Daseins sieht das ganz anders aus. Da wird jeder Tag, jedes Wochenende genau unter die Lupe genommen. Kreuze hier, Kreuze da, Daten mit Ausrufezeichen (von wegen WICHTIG) und kaum veränderbar, die Vorausfestlegungen für Termine in der zweiten Jahreshälfte, ich rede nicht von Feierlichkeiten, Theaterbesuche, Geburtstage oder dergleichen. Nein, es sind ganz einfach Ortsveränderungen, genannt Reisen, die bereits 12 Monate vor Beginn gebunkert, heißt festgelegt und, was eventuell Flüge betrifft, schon bezahlt werden müssen, weil sonst alles ausgebucht ist. Die, die auf den letzten Drücker kommen, sehen entweder ganz dumm aus oder müssen recht tief in die Tasche greifen. All das wollten wir vermeiden. Nun sitzen wir drin im Flieger, der erst im September vom Flughafen ZRH Zürich-Kloten abhebt. Wohin? Noch wissen wir es, aber wer weiß, was in acht Monaten passiert? Immerhin, die Vorkasse ist erst einmal weg.

Gut geplant ist halb erlebt. Wer läuft und nicht fliegt, hat es besser. Voll daneben. Schon vor dem Jahreswechsel mussten zahlreiche Lauf-Events gebucht sein, weil die Klappe bei begehrten Wettbewerben bereits nach Tagen fiel: Kontingent ausverkauft. Kratzt mich nicht, bin nach Erfüllung meines Privatsolls nicht mehr dabei. Für andere gilt: Früher aufstehen, auf keinen Fall verpennen.

Wer sich das nicht merkt, fliegt durch die Roste. Und? Schon passiert?

Horst
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Re: Hotti

Beitragvon Lauffreak » 29.01.2025, 17:52

Lieber Horst,
in deinem neuen Beitrag erwähnst du Pensionen und Renten.
Hier möchte ich doch eine Anmerkung vornehmen:
Grundlage das Jahr 2023
Durchschnittspension nach 35 Dienstjahren: 3.240,00 EURO
gezahlt wird die Pension ohne irgendeine eigene Zahlung

Durchschnittsrente nach 35 Arbeitsjahren: 1.550,00 EURO
erwirtschaftet durch die Beitragszahlung je zur Hälfte des Arbeitsnehmer und des Arbeitgebers

Ich habe anhand meiner Rente und den von mir bzw. der Unternehmen eingezahlten Beiträge
ausgerechnet, dass ich 81,4 Jahre alt werden muss, um nur die eingezahlten Beiträge zu verbrauchen.
Meine durchschnittliche Lebenserwartung beträgt aber nur 79,8 Jahre.

Dem Pensionär kann das alles egal sein,da er für seine Altersversorgung keinen Cent aufgebracht hat.

Ich will hier keine Neiddebatte entfachen. Allerdings wehre ich mich gegen oberflächliche Behauptungen.
Viele Grüße
Klaus
PS: habe einen Startplatz beim Karwendellauf ergattert. Die Veranstaltung mit 2.500 Startplätzen
war nach 30 Minuten ausgebucht
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Re: Hotti

Beitragvon Hotti » 31.01.2025, 20:56

Antwort erfordert Antwort

Hallo Lauffreak Klaus,

wie erfreulich, dass du meine Kolumnen unter die Lupe nimmst. Ich schätze das. Im letzten Falle sind deine Anmerkungen bezüglich des Vergleichs hinsichtlich der Versorgungssituation, was Renten und Pensionen betrifft, nicht ganz auf der Höhe. Ich könnte an dieser Stelle lang ausholen und deinen Beitrag "geraderücken", weil gleich mehrere Angaben ein falsches Bild abgeben. Auch kann man die Beschäftigungsstrukturen nicht miteinander vergleichen. Zugegeben, das ist nicht ganz einfach, weil auch die Historie eine maßgebliche Rolle spielt, von der in der fortschreitenden Zeit immer mehr abgewichen wird (siehe stetig weitere Angleichung des Altersversorgungsniveaus). In der Ausführlichkeit kann das an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden, was aber gerne im mündlichen Gespräch möglich wäre.
Ansonsten können wir es bei der beiderseitigen Sichtweise belassen, denn unser Mini-Disput ändert eh nichts. Wie sagt man so schön? Nichts für ungut!

Horst
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Re: Hotti

Beitragvon Hotti » 06.02.2025, 10:56

Der aufrechte Gang

Selbstverständlichkeiten zu erwähnen oder Ideen zu haben, sind doch dann erst interessant, wenn ein gewisser Kick dabei herauskommt. Eine profane Erklärung abzugeben ist heutzutage viel zu wenig, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Die Überschrift mag dazu beitragen, kam mir doch der Gedanke während des heutigen Ausgehversuches. Ja, richtig gelesen: (r)ausgehen und versuchen. Ihr wisst, seit längerer Zeit ist da eine gewisse „Krepelichkeit“, wie der Berliner sagt, bei mir eingetreten, die keineswegs zu einem gehört, der bisher stets den Anspruch hatte, im Laufschritt durch die Natur oder entlang der Straßenzeilen zu eilen. Krepel kommt von „Krüppel“, ist aber nicht so gemeint, obwohl kriechen die richtige Erklärung ist. Und selbst die ist nicht ganz richtig, wenn ich sage, ab in die Botanik (Wald, Wiesen, Felder, Parks, eben alles, was nach Natur riecht). Und deshalb hat noch immer der Versuch den Vorrang vor der tatsächlich erhofften läuferischen Betätigung.

So auch heute ganz in der Frühe, Mutterseelenallein ist man selbst zu diesem Zeitpunkt nicht. Man kann hinkommen wo man will, Bewegungsmenschen begegnen sich meist freundlich grüßend mit kurzem Handzeichen. Eine nette Geste, die die Wahrnehmung der anderen Person registriert und irgendwie ein Gefühl des Gleichempfindens auslöst. In der Natur sein, tief durchatmen, die Stille genießen, entspannt zu laufen, Seele baumeln lassen. Apropos Laufen, es ist und bleibt meine und vieler Anderer Lebensbegleitung, die nicht nachlassen wird, selbst wenn diese mit zunehmendem Alter geschmälert ist. Sich mit dieser Situation zu arrangieren, ist eine grundsätzliche Frage des Befindens. Was möchtest du – was kannst du?

Hier geht es nicht nach Wünschen. Es sind die Tatsachen, die bestimmen, was geht und was nicht geht, und der Körper selbst sagt einem, wozu er noch zu leisten imstande ist. Also höre auf ihn. Das trifft nicht nur auf Laufgreis*innen zu, sondern bereits auf jene, die - meinetwegen - die den 60./65. Jahresring überschritten haben. Ha, dabei lach` ich mir ins Fäustchen, wenn ich zurückdenke, dass ich gerade in dieser Altherrenzeit in jeder fünfjährigen Abstandskategorisierung bis an die Achtzig stetig im Treppchen-Bereich oder kurz davor zu finden war. Gestern war`s. Geschichte, mit ein bisschen Stolz abgehakt, aber längst Schnee von gestern. Was liegt nun heute an, wo bereits ernste Warnschüsse zum nicht mehr Leisten können unvermittelt getroffen haben?

Weihnachten! Da lagen sie, unterm Baum, diese Dinger, zusammengesteckt, ausziehbar, auf jedes Maß der Körpergröße anpassbar, mit Schlaufen versehen und gemeinhin als Laufstöcke bezeichnet. Für mich. Ich doch nicht! Gehörte ich doch zu den Nichtinteressierten und verhalten Lächelnden, die fragten: „Stöcke, wozu?“ Bald darauf kam ich selbst auf den Trichter. Nämlich erstmalig beim Wandern querfeldein, bergaufwärts und unwegsamen Gelände, oft in Ecken, die Läufer*innen tunlichst meiden, vorausschauend wegen der Sturzgefahr. Aha, Sturzgefahr. Hast du einen oder besser zwei Stöcke, dann minimierst du ohne Zweifel dieses Risiko. Aber nicht nur das. Diese Sticks verhelfen insbesondere zur Sicherheit, zum Einhalten des Gleichgewichts und schließlich zur besseren Koordination der Schrittfrequenz. Natürlich nicht im sportlichen Lauf-Schnellschritt.

Um beim Sport zu bleiben und zur weiteren Ehrenrettung dieser Hilfsmittel: Laufstöcke trainieren den Körper, stärken die Rumpfmuskulatur und sorgen für eine wesentlich bessere Haltung, ganz abgesehen davon sind sie eine Bereicherung im steilen Gelände. Wettkämpfe damit? Erstens, nicht zulässig, zweitens, Abstand halten und drittens, nur Geher und Wanderer greifen auf sie zurück. Und jetzt zur Überschrift (hat ja wieder lange gedauert). Es hat mich seit längerer Zeit geplagt, unbemerkt mit vorgezogenen Schultern zu laufen. Schon meine Mutter mahnte mich vor Urzeiten: „Junge lauf` gerade“. Und meinte damit natürlich aufrecht. Nun muss ich erst selbst so alt werden wie sie geworden ist, um das endlich zu begreifen? Nein, nicht ganz, hab`s kapiert, weil ich es probiert habe mit den Stöcken klar zu kommen und siehe da, beim richtigen (noch vorsichtigen) Schritt (von wegen Fuß-OP), kommt Freude auf. Es klappt und die Aussicht auf baldiges Kampfwandern in Gemeinschaft steht spätestens an, wenn die Herren und Damen von der Orthopädie, Kardiologie und Neurologie einschließlich Physiotherapie mir grünes Licht geben. Meine Ampel steht auf Rot/Gelb und das folgende Grün könnte (vorsichtig schätzend, ja, bitte) Mitte/Ende März kommen*). Eehm, hat mit der anstehenden (unleidlichen) Wahl nichts zu tun.

*)……..und das ist eine andere Geschichte, die vom Nichtaufgeben handelt.

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Re: Hotti

Beitragvon Hotti » 12.02.2025, 12:18

Eine Frage des Verstehens?

Sich über philosophische Begriffe auszulassen, ist eine weit verbreitete Tugend. Vor allem, wenn dabei Möglichkeiten wie Sorgfalt, Ehrlichkeit, Berechenbarkeit, Selbstkritik und sogar Kommunikationsstärke ins Spiel gebracht werden. Allein schon eines der bedachten Wörter aufzugreifen, bringt zusehends den Drang, unbedingt weiter nachzuforschen, was es denn mit der jeweiligen Aussage so auf sich hat. Nun haben die gewählten Vokabeln durchaus lobenswerte Eigenschaften, denen in der Summe stets ausgeglichen gerecht zu werden, kaum jemand gelingen dürfte.

Echte Philosophen gehen ja noch weiter und sprechen von Tapferkeit, Gerechtigkeit und Besonnenheit. Obendrauf kommen noch (christliche) Werte wie Glaube, Liebe, Hoffnung dazu, die wir alle, ob gläubig oder nicht, irgendwie in uns tragen, ohne jemals darüber tiefer nachgedacht zu haben. In meinen längst vergangenen Berufsjahren waren das alles unausgesprochene Charaktereigenschaften, die, Grundwerte und Fairness vorausgesetzt, von jedem Mitmenschen erwartet wurden. Aber, Hand auf`s Herz, niemand ist vollkommen. Das zu berücksichtigen, sich selbst mit einbezogen, bringt zumindest die Einschätzung des Könnens und zugleich das der eigenen Grenzen.

Nun, schon lange nicht mehr up to date, kommen mir diese Gedanken als Einfall für das vermeintlich beschauliche Altersdasein? Fehlanzeige. Zeitgemäße Lebensansichten gepaart mit einem soliden Geschichts- und Traditionsbewusstsein haben schon immer zu einer gewissen Stärke und Stabilität geführt. Hinzu kommen Erfahrungen, die niemand lernen kann, man muss sie machen. Und von wegen beschaulich, das käme mir in meinem nicht zu unterdrückenden stetigen Aktionismus gerade völlig ungelegen, weil ja zuerst die Frage auftaucht: „Was soll/muss ich zuerst machen?“

Natürlich gibt es den täglichen Spickzettel, der sich jeweils vom Vorplanungskalender nährt und je nach Erfordernis aktuell ergänzt wird. Klar, die profanen Dinge wie „das bisschen Haushalt“ zu allererst, Termin 1, 2, ggf. 3, manchmal, jedoch 0 folgen. Wer kennt das nicht? Spannend wird es erst, wenn irgendwelche Neuerungen, Reparaturen, Bestellungen oder Einkäufe heranstehen. Bis auf Lebensmittel, die meist frisch sein sollen, hat das Internetforum, förmlich aufgezwungen, leider absolute Dominanz. Es gibt inzwischen nur noch wenige Telefonplattformen, wo der erwünschte, tatsächlich menschliche Kontakt einigermaßen funktioniert. Dagegen sind bestimmt 80%, wenn nicht mehr, aller Anlaufstellen nur online erreichbar. Geht es um gezielte Wünsche, dann bitte alles detailliert über Bestelllisten usw., mit Passwort, Kundenkarte, Überweisungsträger und Angabe der Postanschrift buchen. Vielfach sind Kinokarten, fast alle Theater-, Konzert- und meist Ausstellungseintrittskarten kaum mehr an der Kasse zu erhalten. Eigentlich alles ganz logisch: Wir befinden uns zeitlich im dritten Jahrtausend! Und in den nächsten 1.000 Jahren wird die biologische Evolution sowieso einen Quantensprung machen, von dem wir heute nicht einmal andeutungsweise eine Ahnung haben.

Zurück in die Zukunft oder vorwärts in die Vergangenheit? Mein Jahrgang befindet sich in der fortgeschrittenen Midlife-Crisis, genannt Alterslebenskrise, lebenstüchtig, aber verschiedentlich unsicher, was den riesigen Umfang und Umgang im Bereich des Digitalismus betrifft. Vereinfacht gesagt: nicht ganz dumm, aber dem rasenden Cyberspace kaum noch folgend. Die virtuelle Realität ist überbordend und übersteigt in vielen Fällen unseren Sinnhorizont, die über das Medium Computer/Internet ausgelöst wird.

Neulich sagte ein Mitwartender im Universitätsklinikum sinngemäß: „Bald brauchen wir keine Friedhöfe mehr, alles wird digital abgewickelt, Papiere online, Ansichtskartendatei unter "http://www.Grab-xyz.de" und die Kostenübernahme dafür bitte unter Angabe der Kreditkarten-Nr. und wehe du hast keine, dann kommst du nicht unter die Erde. Befrage am besten vorher einen digitalen Lebenserwartungsrechner (gibt es den schon?), dann hast du - möglicherweise - noch etwas Zeit und bist ausreichend vorbereitet.“ Makaber, aber denkbar.

Was plustere ich mich hier bloß auf, nur weil vieles neu ist? Neues gab es schon immer, nur nicht so schnell. Und ehe das nächste Neue auf mich zu kommt, nehme ich lieber den nächst möglichen, persönlichen Arzttermin in frühestens 14 oder 21 Tagen wahr, ehe die künftige Visite per Video-Konferenz angeboten wird.

Bitte der/die Nächste, WarteNr. 23, wie war nochmal der Name? (fragt die Bildschirm-KI). Mich graust vordem, was kommende Generationen als Selbstverständlichkeit hinnehmen werden.

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Re: Hotti

Beitragvon Hotti » 17.02.2025, 18:05

Nun schießen sie wieder

Man kann noch so viele Leute befragen, es kommen stets die Antworten: „Haben wir nicht“ oder „Wir doch nicht.“ Dabei sind das keine, die ständig das Nicht in ihrem Vokabular als Dauereinrichtung haben, etwa in der Form „wir sind gegen alles.“ Es ist bei jenen lediglich die bloße Form des schlichten Ablehnens. Mit dem Schießen beschäftigen sich andere. Die Berufsmäßigen, die als Ordnungshüter fungieren, Soldaten in anderen Situationen, Jäger hin und wieder auch, aber sonst, wer? Na, klar, kennen wir alles aus Fernsehen und Filmen, da wird geschossen und gemordet in nicht abreißender Folge: im „Tatort“, selbst James Bond und alle Bösewichter haben zumindest den Colt irgendwie locker unterm Jackett. Dann noch die legitimen Ballermänner mit amtlichem Waffenschein, sogenannte Personen- und sich-Selbst-Schützer.

Apropos TV, unverzichtbar, wenn auch in Maßen. Letzteres allein schon deshalb, weil es nicht einen einzigen Tag in der Woche gibt, in dem nicht irgendeine Meucheltat begangen wird oder ganze Killerserien, Kriegsberichterstattungen mit MG-Feuersalven und alle Register aus dem Gewalttatenkatalog gezogen werden, die zu Filmen verarbeitet und der süchtig gaffenden Stubenhockergesellschaft bereitgestellt werden. Der Krimi morgens, mittags, abends, auf allen Kanälen. Deshalb, Fernsehen in dem genannten Metier als absolute Schmalspur mit einer einzigen Ausnahme: Biathlon.

Dieser Wintersport hat sich über Jahre hinweg zu einem Publikumsrenner entwickelt und vielschichtig Menschen aller Couleur angesprochen und zugegeben, manchmal sind meine sehr persönlichen Zeitplanungen durchaus davon betroffen: „Oh, nee, müssen wir später machen, Biathlon-Mixed-Staffel läuft gerade.“ Und dann noch in Lenzerheide, jenem kleinen Ort in Graubünden/Schweiz, in dessen schöner Umgebung die diesjährige Weltmeisterschaft dieses spannenden Sportereignisses stattfindet.

Leser*innen dieser Zeilen muss ich bestimmt nicht auf die Regularien dieser Sportart hinweisen. Das bekommt jeder beim Zuschauen schnell mit. Fakt ist jedoch, dass die Langlauf-Ski unter der Sohle und ein Gewehr samt Munition auf dem Rücken bei diesem Wettkampf eine wichtige Rolle spielen. Nicht ganz vergessen sind natürlich die Protagonisten*innen mit entsprechender Startnummer am Leibchen, die sich im Sprint, in der Verfolgung, im Einzellauf, im Massenstart, in der 4er-Staffel (Frauen und Männer separiert) sowie einzig in der Single-Mixed und in der Mixed-Staffel kombiniert, weibl./männl., messen.

Die Langlaufbretter sind dem Laufstil angepasst, nämlich dem Skating (Schlittschuh-Schritt), das dem klassischen Stil vorgezogen wird, welches meist in gespurten Bahnen absolviert wird. Und hier geht es in jedem Falle gleich vom Start weg zur Sache. Das ist wie beim normalen Bahn- und Straßenlauf, wer schneller läuft, ist eher fertig. Beim Bi - athlon allerdings nicht. Schnell gelaufen, heißt noch lange nicht, eher fertig. Denn die Tücke besteht zwangsläufig darin, bauchlinks liegend oder stehend auf ein 50 Meter entferntes kleines, 5 x rundes Scheibenfeld zu schießen, das beim Liegend-Schießen nur 4,5 cm und beim Stehend-Schießen 11,5 cm Durchmesser hat, und dies, wenn sich der Puls bei der Laufleistung oft am Anschlag bewegt. Tja, und dann die Fehlschüsse, also Nichttreffer. Sie sind das Zünglein an der Waage. Besser keine, dann sind die Chancen auf Sieg oder gute Platzierung beträchtlich höher. Ist oder sind sozusagen eine Niete oder im schlimmsten Fall mehrere Nieten geschossen (also daneben), dann geht s in die 150 m- Strafrunde(n), die meist 20-25 Sekunden je Runde Zeit kostet. Ein Wettbewerb ist zugleich der allergemeinste. Nämlich der Einzellauf. Wer hier daneben sch i i i ießt, kann mit einer Minute bis zu 5 Minuten Strafzeit rechnen, was so viel wie durchgereicht heißt.

Wer sowohl im Skilaufen und im Schießen richtig gut ist, denen sind Belohnungen wie Medaillen und eine volle Tüte Euro gewiss, nicht zu vergessen Ruhm und Ehre. Warum tut man sich das überhaupt an? Diejenigen, die so etwas fragen, müssen unendliche Langweiler*innen und für die Seele und den „Kick“ im Körper nicht zuständig oder empfänglich sein.

Eine Woche lang werden die Medaillen in dieser beliebten Sportart noch verteilt und wenn der Superstar (Johannes Thingnes Bö aus Norwegen) dann, wie angekündigt, dem Wettkampf Adieu sagt, kommt ein oder eine wie Phönix aus der Asche, will heißen: jedes Ende hat einen neuen Anfang. Sich diese Mythologie eigen zu machen, hat Lebenssinn.

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Re: Hotti

Beitragvon Hotti » 25.02.2025, 13:47

Nachtigall, ick hör dir trapsen und was es mit Pferdegetrappel so auf sich hat

Wer Sport mag, hat es eigentlich ziemlich schwer – sich für einen Sport, vielleicht sogar mehrere Arten zu entscheiden. Allein schon von den Umständen her. Morgens, abends, wochenends oder im Abstandsrhythmus von Tagen, mal indoor, oft outdoor, in/bei/auf Wasser, Luft, Feld, Wald, Wiesen, Bergen, Schnee, Eis, Stadien, Hallen, Rennbahnen, Straßen und weiß der Uhu, wo sonst noch, kann Sport ausgeübt werden. Eine Sportart wählen ist oft genug Intuition, vielfach Zufall, auch reines Interesse, Vorliebe, ja sogar als Erbfall denkbar oder aus einer Leidenschaft heraus geboren. Dann noch amateurhaft, hobbymäßig oder berufsmäßig gegen Bezahlung. Und warum das alles? Wer so fragt, hat das Leben nicht begriffen.

Nichtfrager*innen machen die Vielfältigkeit der Sportarten schwer zu schaffen, sich dennoch für eine Art der körperlichen Ertüchtigung zu entscheiden. Schier unüberschaubar sind die Disziplinen und immer geht es darum, dass am Ende einer Aktion irgendjemand ganz vorneweg ist oder gleich eine ganze Gruppe, Mannschaft, ein Team deshalb gewinnt. Die manchmal lachenden Verlierer als Zweite und Dritte stehen ebenfalls in der strahlenden Sonne, aber ansonsten spricht nur in Ausnahmefällen jemand über die folgend Platzierten, weil eben die Strahlkraft der Sonne nicht ausreicht. Oft ein grausames Spiel. Gehen wir zu den Solisten. Sie unterliegen ja keiner Gruppen-Hackordnung, doch im reinen Leistungsbereich stehen die Einzelkämpfer*innen genauso unter Beschuss aufgrund vorangegangener Wettkampf-Platzierungen, die zur Nominierung zu Meisterschaften ausschlaggebend ist.

Wenn man sich über Statistiken hermacht, dann sprechen die Zahlen klare Kante: 45% aller Deutschen sind absolute Sportmuffel, dafür gelten 52% (! immerhin) tatsächlich als sportlich aktiv. Ich war überrascht, hatte ich doch gegenteilig gedacht, dass die Mehrheit Couch-Potatoes seien, die nur vor der Röhre sitzen und sowieso alles besser können und wissen. Das belegt folgende Tatsache: Wenn die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft antritt, dann sitzen garantiert zig Millionen äußerst fachkundige Schiedsrichter und ggf. vermeintlich erfolgreiche Elfmeterschützen vor der Glotze. Für die armen Verlierer bleiben in der Regel nur wenig gute Worte übrig, weil stets ein oder sogar mehrere Schuldige(r) gesucht und schnell gefunden werden muss. Meist droht denen der wahre Scheiterhaufen, bei Gnadenerlass Versetzung in die Reserve-Abteilung und vorläufiges Aus vom Traum. Wo bleibt da die humane Gesinnung?

Na ja, ein bisschen pauschal und zu sehr gefühlsbetont. Bleiben wir sachlich, was bei entfachter Leidenschaft nur selten der Fall ist. Von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt reicht die Skala der Emotionen, die alle diejenigen nachvollziehen können, die sich in Gegnerschaft messen. Sport, egal in welcher Disziplin, ist und bleibt Kampf, gewinnen oder verlieren. Vom Unentschieden oder vom Toten Rennen reden wir erst gar nicht. Und das führt dazu, dass immer wieder neue Varianten ersonnen werden, um besser zu sein als der Gegner. Von Doping reden wir erst gar nicht.

Andererseits: Im Profi-Sport, wo die Münze stets rollt und mitspielt, passieren hinter den Kulissen die merkwürdigsten Dinge. Ganze Heerscharen von Vermittlern jagen sich gegenseitig ihre menschlichen Pfründe, sprich Spieler, ab. Dabei spielen Ablöse-Summen eine derartige Rolle, dass, wenn es die Zahlungen in immenser Höhe per Konto nicht geben würde, die Vermittler den ausgestorbenen Beruf der privaten Gepäckträger mit dazugehörigem Bodyguard neu erfinden müssten.

Und das alles liest nun der unbedarfte Kleinbürger und fragt sich: „Was soll das Ganze, kriegen die Leute den Hals nicht voll genug?“ Antwort: „Ja, das ist so.“ Wenn heute über Geldsummen gesprochen wird, dann gelten selbst Millionäre zu den Minderbemittelten, denn es gibt in neuerer Zeit weltweit eine Unzahl von Milliardären, die das Sagen haben. Manche sind ungekrönte Oligarchen. Eine Milliarde in Werten oder im Safe bedeutet 1.000 Millionen zu besitzen.

Inzwischen wissen wir, was man mit diesem immensen Reichtum im Hinterhalt machen kann: Macht ausüben! Um jetzt einmal vom Sport abzurücken und beim schnöden Mammon zu bleiben: Ein Herr Trump, indirekt unterstützt von Herren á la Musk, sonnt sich inzwischen geradezu, in der anstehenden Kriegskonfliktsituation eine betroffene Seite buchstäblich zu erpressen. Macht ihr nicht das, was ich sage, entziehe ich euch die bisherige Unterstützung, dann seid ihr verloren. Stimmt ihr zu und kommt es mit meiner Hilfe zum Frieden unter Verzicht der bereits annektierten und besetzten Gebiete eures Staates, dann möchte ich als unentgeltliche Gegenleistung Seltene Erden und noch so einige andere Bodenschätze von euch haben, die mein Land dringend braucht. Gerne helfe ich euch beim Wiederaufbau im Rahmen meiner vorzüglichen Immobilien-Kompetenz, vergleichbar mit der vorgeschlagenen Nutzung des Gaza-Streifens. Die Kosten dafür trägt mit Sicherheit die Europäische Union und als Hauptwohltäter Germany. Das ist mein Deal und ihr habt die Wahl. Und im Verborgenen reibt sich dieser Mann die Hände, weil alles so geht, wie er es will (hihihi).

Das ist - mit Verlaub - zum Kotzen.

Wohin hat es mich gebracht? Vom Sport zur Politik, zum Krieg und zu den möglichen Auswirkungen der unglaublichen Geldgier eines regierenden Milliardärs, der vermeintlich glaubt, im Namen seines Volkes zu handeln.

Nun kriege ich nicht mehr die Kurve zurück zum Anfang. Nur der Titel hat Bestand, weil geahnt wird, was passieren kann.

Herdenmäßiges Pferdegetrappel wäre nötig gewesen, um die vernommenen Äußerungen von dem Gescholtenen nicht wahrgenommen zu haben. Zieht auch nicht, denn die schreibende Zunft in Form der Presse, meißelt die Berichterstattung wie in Stein gegossen. Und das ist gut so.

Horst

P.S. Zum Ausgang der wichtigsten Wahl in unserem Land unterlasse ich – ausnahmsweise – einmal den eigentlich schon im Kopf vorhandenen Kommentar, obwohl es mich schon sehr gejuckt hat. Nein, ich nehme das, wie die meisten von uns, einfach mal so hin, denn Wahl ist Wahl und zu ändern ist daran nichts, auch wenn man sich die Platze ärgert oder sich vor Wut ins Bein beißt, was läuferisch „Mortem pedibus tuis“ heißen würde (Selbstmord für die Füße). Wer will das schon?
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Re: Hotti

Beitragvon Hotti » 26.02.2025, 21:18

# Nun doch eine Kolumne zur Wahl, obwohl ich es eigentlich nicht wollte #
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Re: Hotti

Beitragvon Hotti » 26.02.2025, 21:21

Rauf, runter, geradeaus, zurück oder wohin führt uns das?

Sehnsüchtig sitze ich hinterm Fenster, trauere dem vergangenen Schnee nach und muss, wie andere ebenfalls, dieses unleidliche Kaumwinter- und Noch-kein-Frühlingswetter so hinnehmen, wie es gerade kommt. Einziger Trost bleibt noch immer die Wetteränderung – mal kommt sie, mal nicht. Was sind also Wettervoraussagen oder -anzeigen überhaupt noch wert? Mir selbst sage ich dann, Mann bleib ruhig, es kommen wieder bessere, verlässlichere Zeiten. Wobei wir ohne Über- und Umleitung gleich das Stichwort parat haben zum Ereignis 23/02. Derart geschrieben sagt das auf den ersten Blick nichts. Der Chronist sorgt für Aufklärung: Parlamentswahlen.

Nun ist es passiert, das Unglaubliche, das irgendwie Geahnte, doch keinesfalls das erwünschte Ergebnis einer allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Bundestagswahl. Naja, diese wichtigen Wahlgrundsätze eines demokratischen Staates waren sichergestellt und alles ist diesmal reibungslos verlaufen, keine Pannen wie in 455 Berliner Wahlkreisen im September 2021, wo dann eine Nachwahl stattfinden musste.
Aus welcher Sicht auch immer, der Demokratiestaat Deutschland kam dem Gebot nach, allen Wahlberechtigten ein Forum zu bieten, wo diese Wahlgrundsätze eingehalten werden, um aus den dort abgegebenen Willenserklärungen (Stimmzettei) festzustellen, wer die politischen Geschicke des Landes in den nächsten vier Jahren bestimmen soll. So also getan. Und wir wissen, welchen Ruck es gegeben hat. Das Wichtigste vorweg: Noch nie war die Wahlbeteiligung seit der Wiedervereinigung bei einer Bundestagswahl so hoch ausgefallen, wie am 23. Februar 2025: 82,5 %! 2021 lag die Quote bei 76%. Nur 1987 lag sie in der „alten Bundesrepublik“ mit 84, 3% noch ein Stück höher.

Aufatmen jetzt? Ich kann nur für mich sprechen und dennoch fragen, wie es andere sehen. Der parteiliche Ergebnisspiegel sagt klar aus, dass es keinen Alleingang einer Partei geben wird. Wohl oder übel muss koaliert werden. Mit der Union als Taktgeber und SPD und Grüne als Beifahrer käme eine deutliche Mehrheit (413) zustande, auch Union und SPD wäre denkbar (328). Bei der neu gesetzten Mitgliederzahl im Bundestag von 630 (vorher 735), wenn es nicht wieder zu Streitigkeiten kommt, wie im 20. Bundestag gehabt. Der Oberstreiter, Herr Christian L. (46), ehemaliger Finanzminister, hat nach seinem Debakel ( < 5% und somit nicht mehr im Parlament vertreten) seinen Rückzug aus der Politik verkündet. Und auch eine Frau BSW kann es wegen der dramatisch geringen Abweichung von nur etwa 14.000 Stimmen (2.488 670 Wähler machten das Kreuz für diese Partei) mit 4,97% nicht beim Konzert der nunmehr 630 Abgeordneten mitspielen.

Dass die Politik kein Würfelspiel ist und deshalb mit Taktik, Ausgleich, ja auch mit Verständnis agiert werden muss, dürfte allseits klar sein. Was erwarten die Bürger*innen? Das Bekenntnis zu Europa, das Ende des Krieges Russland/Ukraine und Sicherheit für unseren Erdteil. Wie in anderen Ländern der Europäischen Union ist das „Thema Migration“ kein Pappenstiel. Hier geht es nicht nur ums Eingemachte, unseren Wohlstand, sondern unbedingt um Empathie, Verträglichkeit (auch weil wir die Leute brauchen!), keinesfalls aber um Duldung von RADIKALITÄT und im Hinblick auf eine Bevölkerungspolitik mit dem klaren Bekenntnis zur Begrenzung im Umfang des Notwendigen. Bestimmt Streitfragen wie ebenso die militärische Aufrüstung in Anbetracht der von Herrn Trump gemachten Äußerungen. Und wenn gerade dieser Business-Mann (statt Politiker geschweige denn Diplomat) weiterhin auf die große Pauke schlägt, dann muss es geradezu ein Zwang sein, sich stärker eigenwirtschaftlich und verstärkt europäisch zu orientieren.

Zwerge können auch Riesen besiegen. David gegen Goliath. Man muss nicht an Märchen oder Sagen glauben, machen und tun hilft viel mehr. Sportler jeder Kategorie bis zum Underdog wissen das.

Die Eingangsfrage zu beantworten dürfte schwerfallen, mir fällt nichts ein, außer zu sagen: aufpassen. Denn wer den Kopf in den Sand steckt, ist hoch gefährdet, er bringt seinen Hintern in eine gefährliche Position.

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Re: Hotti

Beitragvon Hotti » 03.03.2025, 17:37

[b]Fliegen wie eine Flocke

Gestern war`s, zufälligerweise ein Sonntag. Immerhin schon März und die ersten richtig warmen Sonnenstrahlen erhellten nicht nur das Gemüt, sondern auch ambitionierte Läufer*innen-Herzen. Wenn zwar kalendermäßig noch immer Winter, so doch bereits oder besser seit geraumer Zeit weit über die Maßen hinaus schneefrei. Grund genug, auch in unserer Nicht-Alpen-Region auf gerade sprießende Krokusse zu achten. Beides zusammen konnte gestern nämlich beobachtet werden, und zwar im Britzer Garten, der seinen Ursprung vor 40 Jahren in der Bundesgartenschau 1985 nahm. Als Landschaftspark wurde das Areal 1989 geöffnet. Von diesem Augenblick haben sich 90 Hektar von ehemals Ackerflächen und verwilderter Landschaft, umgeben von Kleingarten-Kolonien und Gärtnereien, zu einem äußerst beliebten Berliner Naherholungsbereich gewandelt.

Wer als Besucher kommt, zahlt ein Entgelt. Nicht so Sportler*innen, die just für besagten Tag eine Meldung abgegeben haben, um 1-, 3-, 5,5-km und oder 10-km zu laufen. Wer nicht so schnell ist oder sein will, kann alternativ die Strecke von 5,5 km auch im Nordic Walking- oder im Nordic Walking Power-Style zurücklegen. Alle Teilnehmer eint eines: das Ziel zu erreichen, nur mit unterschiedlichen Zeit-Ergebnissen. Die Veranstaltung kann sich sehen lassen. Gut 700 Teilnehmer*innen wurden gezählt, die sich über eine langgezogene Acht im Park läuferisch bewegten. Ja, sogar ein Schülerrennen über einen Kilometer gab es, und es war die reinste Freude, mit welchem Enthusiasmus die Schüler lossprinteten, als müsste die nächste Bahn noch knapp erreicht werden.

Demnach war dies der Anlass, dieses ausgesprochen schöne Gebiet (von einem Fleckchen Erde kann man bei 900.000 m² wohl nicht mehr sprechen) zu besuchen, um insbesondere einige Bekannte und sportsmäßige Freund*innen, samt der eigenen Frau Gemahlin im Laufschritt zu erleben. Dies einerseits zur Freude und zum anderen wegen des eigenen Wehleides als Zuschauer. Aber gut, über Letzteres sprechen wir hier nicht, weil sich das über kurz und lang vorläufig nicht abändern lässt.

Die gesamte Laufveranstaltung des NSF (Neuköllner Sportfreunde 1907 e.V.) zu kommentieren, wäre zu breit gefächert. Nur ein paar Nebenbei-Sätze sollen fallen, die allerdings speziell auf eine Geburtstagsperson bezogen sind. Gemeint ist F l o c k e. Ha, jetzt werden sicherlich alle diejenigen wach, die sich mit dem tranigen Berichtstext nicht abfinden können. Aufklärung: Flocke hat am 5. März 1945 das Licht der Welt erblickt. Ausgerechnet an einem Mittwoch in diesem Jahr schaut er nun auf die vollendete Jahreszahl 80 (in Worten: Ach- tzig) mit frohem Blick zurück und auf jeden Fall voraus. Denn der eigentliche Grund seines beabsichtigenden Feierns liegt ja nicht allein in der ehrenhaft erreichten Lebensjahreszeit, sondern - oha - in seiner Lebens - Lauf - Leistung, speziell im, na, sagen wir, fortgeschrittenen Alter.

Dietmar Troeschel, der stets unterdrückte Name, also kein Synonym wie Flocke, hat es sich selbst zuzuschreiben, dass er so heißt, wie er heißen muss, wenn man so schnell auf Füßen unterwegs ist wie eine (Schnee-)Flocke vom Himmel fällt, und das seit geraumen Jahren bis hoch ins jetzt gesegnete Alter. Und just da macht der (liebe) Kerl doch wieder so ein Ding locker wie über 5,5 km auf Platz EINS seiner Altersklasse beim traditionsreichen Britzer Gartenlauf des NSF. Ein Geburtstagsgeschenk an sich selbst mit dem guten Beigeschmack und Sicht auf weiter gute Platzierungen in Berliner Läufer-Cup-Rennen.

Alle, die ihn kennen, wissen, dass er nicht eitel und verbissen auf Erfolg aus ist. Viel eher ist er ein „Aushängeschild“ für die Senioren-Lauf-Gruppe in Hübis Lauftreff. Einen vorzüglichen Mann in diesen Reihen zu haben, stärkt das Team-Gefühl aller. Lieber Dietmar Flocke, wir danken und wünschen dir das Allerbeste, gratulieren aber niemals vorher, sondern frühestens, na, wann wohl? Bald!

Horst

P. S. Sich am Konterfei des Jubilars erfreuen, geht auf der nächsten Seite!
Zuletzt geändert von Hotti am 03.03.2025, 18:05, insgesamt 1-mal geändert.
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