Re: Hotti
von Hotti » 09.12.2023, 20:27
Die Sache mit dem Regenschirm
Wenn es stürmt und braut, der Regen nur so prasselt, wenn auch das nicht in der Vorweihnachtszeit, so doch mit Schneegraupel und Flocken, die einem unter die Weste krauchen. Keine gemütliche oder gar animierende Zeit, sich mit Begeisterung ins Geläuf zu stürzen. Hach, Geläuf, von wegen bei mir, wo ich doch seit geraumer Weile ins durchaus passable schnelle Gehen mit nur gelegentlicher Abdrift ins doch noch nicht ganz verlorene Laufen komme. Egal wie, jedenfalls es funktioniert mit der gewählten Fortbewegungsart. Dass da keine Sprints, geschweige denn längere Belastungsstrecken zustande kommen, versteht sich von selbst, denn mein Hauptmetier der Woche heißt Rehabilitationssport in einer Herz-Sportgruppe, wo man mir wieder soweit unter die Arme greift, dass ab Frühjahr wieder richtiges Laufen (also ohne Galloway) möglich sein wird - will ich hoffen.
Nein, nein, ohne Laufen, das geht gar nicht. Wenigstens dienstags und sonntags und manchmal nach freier Wahl auch anderntags ziehe ich für zwei Stunden die gewohnten Lauftreter an und raus, meist derzeit ins Feuchte. Kommt es allerdings ungeliebt zur eingangs beschriebenen Wettersituation, ist den Schneckenläufer*innen alles andere als wohlgemut. Die schnellen Leute haben es bestens, die laufen unterm Regen durch, was ich noch gut im Kopf habe, aber heute eben auch ihnen überlasse, denn deren entwickelte Körperhitze ist ein echter Abwehr-Garant gegen jedwede Influenza oder dergleichen. So echte Grippe-Bazillen-Schiffe hatten wir noch nie unter uns, was allerdings im Falle tatsächlicher Infektion auch selbstverständlich wäre, nicht am Training teilzunehmen.
Um derzeit in Anbetracht des wechselhaften, beinahe hätte ich gesagt, Gezeitenwechsels, mit wenigstens trockener Haut (denn das sonst gewohnte Schwitzen bleibt selbst beim Kampfwandern aus) unter die Abschluss-Dusche zu treten, kam mir letztens ein ungewöhnlicher, sicher lachhafter, aber dennoch praktikabler Gedanke. Wenn`s dann regnet, was macht das schon? Ich hab` doch meinen Schirm dabei. Der heißt zwar Marke „Knirps“, passt aber haargenau in den kleinen Läuferrucksack, den ich jetzt öfter dabeihabe, sollte Nass von oben angesagt sein. Läufer und Mitläufer*in mit Schirm – wie unsportlich, ja, dekadent. Nehme ich hin. Aber wie gesagt, nur für den Fall. Einen langsamen Läufer oder Geher stört so ein Regenabweiser überhaupt nicht, der Fuß setzt sich unverändert schnell auf den Boden, ob mit oder ohne Schirm, die vorgenommenen Km werden abgespult, ja, es ist sogar eine Lust dem Regen ein Schnäppchen zu schlagen.
Das war der Gedanke, zur Ausführung kam er (leider) nicht, es gab keinen Niederschlag, jedenfalls nicht von Bedeutung. So fand der freundliche Hinweis, den ich irgendwo aufgetan habe: „Amenez un parapluie en cas d`averse“ – „Bringe einen Regenschirm mit, falls es zu einem Regenguss kommt“ keine Beachtung. Zur Not wäre mein Knirps sofort zur Stelle gewesen und hätte das „Gröbste“ verhindert. Nach Bergaufbremser, Seerosengießer nun auch noch Weich-Ei. Ok, noch immer besser als ewiger Turnbeutelvergesser.
Und wenn Niko Euch am 06. Dezember nichts gebracht hat, so nehmt das nicht allzu tragisch, das weitaus stärkere Nichtschenken kommt erst noch. Wer noch immer nichts Geeignetes zum Hinlegen unter den Tannenbaum gefunden hat, empfehle ich einen gemeinsamen Nadelzählwettbewerb am Weihnachtsbaum. Pikt, ist garantiert fehlerhaft, hilft aber die Zeit bis zu Bescherung zu überbrücken und ist gewiss freudig, wenn die Lichter brennen. Darauf kommt es an. Wer mehr im Sinn hat, soll es machen. Alles Gute für die Tage bis zum frohen Fest und nicht schon bis zum 31sten weiterzählen, denn 2024 kommt, ob wir wollen oder auch nicht.
Horst