Horst das ist doch bestimmt mal was für dich. Sind wohl auch ein wenig mehr als 42,195km. Glaube ich… Uli Etzrodt führt diesen seit einigen Jahren durch. Mit Start und Ziel Sportzentrum Siemensstadt, geht es vorbei am Tegler See, weiter hoch nach Hennigsdorf und dort den Mauerweg bis nach Hakenfelde und wieder zum Sportzentrum. Oder umgekehrte Richtung.. grübel. Übrigens leitet Uli Etzrodt mit seinem Team auch den VP am Grenzturm NiederNeuendorf zum Mauerlauf
Und wie du liest, es gibt eifrige Leser deiner Berichte. Dein Wortspiel ist einfach schön zu lesen. Respekt!
Die Veranstaltung findet zwei Mal im Jahr statt. Am Karsamstag als Ostermarathon mit Start und Ziel am Hohenzollernkanal über die klassische Marathondistanz. Und an einem Vollmond-Wochenende im Sommer als Vollmond-Ultra mit Start und Ziel im Sportzentrum Siemensstadt. Sind dann 46,1 km. Laufrichtung ist beim Ostermarathon gegen den Uhrzeigersinn um den Tegeler See und beim Vollmond-Ultra im Uhrzeigersinn.
uliraffel hat geschrieben:Die Veranstaltung findet zwei Mal im Jahr statt. Am Karsamstag als Ostermarathon mit Start und Ziel am Hohenzollernkanal über die klassische Marathondistanz. Und an einem Vollmond-Wochenende im Sommer als Vollmond-Ultra mit Start und Ziel im Sportzentrum Siemensstadt. Sind dann 46,1 km. Laufrichtung ist beim Ostermarathon gegen den Uhrzeigersinn um den Tegeler See und beim Vollmond-Ultra im Uhrzeigersinn.
Oh, das wusste ich auch nicht. Danke für die Rückinfo
Welch ein Segen, es gab Regen, das ganze Wochenende. Manche werden das kaum beachtet haben, wenn sie auf der Couch oder im Schlafsessel liegen. Das geht einfach an ihnen vorbei - das Schmuddelwetter. Aber wir, die Wochendläufer*innen, die wir an Sonnabenden und Sonntagen stets mit unseren Laufschuhen auf der Matte stehen, mal im Wettkampf, öfter ohne Lorbeer-Ambitionen im kleineren Pulk am Wannseer Löwen oder stärker von unserer Heimstätte Mommsen aus in den allseits beliebten Grunewald eintauchen, sind bei jedem Wetter unterwegs. Ich bin da keine Ausnahme, allerdings mit der Einschränkung “Berlin ade“ und „Leipziger Allerlei“.
Nur dieses (eine) Mal, weil keine Lust auf Holzbauarbeiten in Leipzig im Dauerregen, blieb ich daheim. Es gibt ja auch hier stets etwas zu tun. Zur Klarstellung, das sind alles keine Arbeiten, sprechen wir lieber von Notwendigkeiten, die gemacht werden müssen – macht ja sonst keiner. Also Regen oder nicht, Papierkram bleibt immer geduldig. Ran oder nicht? Sonnabend, der geliebte, leider seltener besuchte Flensburger Löwe wäre die bessere Option. Ohne Zweifel, aber wat mutt, dat mutt, der elend fordernde Schreibtisch behielt die Oberhand.
Nun aber heute. Immer noch der Guss von oben. Obwohl noch nicht alles von den unseligen Verpflichtungen abgearbeitet, stehle ich mich kurzerhand („Bin dann mal weg“) raus ins Freie und - jawohl, genieße den Regen – ganz allein. Ach, es ist so wohltuend. Diese Frische, keine Kälte, keine Wärme, wohltemperiert und ich laufe, was mir vor die Füße kommt. Kein gestecktes Ziel, einfach so, diesen Weg, ach nö, den nächsten und so weiter. Auch mit dem Tempo gibt es mit mir selbst keinerlei Verständigungsschwierigkeiten. Mein nicht mehr zu allem bereiter Körper sagt mir schon, was geht und was nicht. Aber dieses Mal und auch schon ein paar Mal vorher bin ich doch von meiner Physis sehr enttäuscht. Da sagt mir doch mein Körper (oh, wie schön, unterliegt nicht dem Gendern) nach 6 km, eh, du, mach mal langsam. Dabei war ich gar nicht schnell, nur platt, aber wovon?
Nun gestehe ich, nach tausend WENN und ABER war ich endlich nach Jahren beim Kardiologen. Alles gut, alles gut, wie immer, aaaaber der Blutdruck, Herr Matznick! Da kommen Sie nicht mehr so ohne Weiteres weg, die Pharma-Industrie braucht nach der ausgelaufenen Corona-Pandemie wieder Randgruppen, die für den überdimensionalen Gewinnstandard weiterhin sorgen. Also bin ich nun ein echter Sozialhelfer in Form der Ab- und Einnahme von Hypertonie-Verhinderern. Voraussetzung war, dass so ein kleines Zettelchen über die Apotheken-Theke gereicht und mein Obolus 48,17 € abkassiert wurde. Ganz verstohlen versuchte ich zu erspähen, ob sich die Apothekerin heimlich in die Hände rieb. Mein Spürsinn verließ mich. Naja, die Branche muss schließlich leben. Und ich nun mit diesen Pillen.
Eine morgens, eine abends, artig wie ich bin, seit dem 01. April - ein Schelm, der Böses dabei denkt. Jetzt nach knapp zweieinhalb Wochen habe ich bereits eine Erfolgsmeldung: Oha, 150/82, für den Anfang richtig gut und der obere Wert (systolisch) soll laut Prognose noch weiter fallen. Fände ich richtig toll, wenn da nicht eine einzige, ja, winzige Kleinigkeit wäre. Ich bin kurzatmig geworden und eben nach 6 km schnappe ich nach Luft, wie eine Kaulquappe, die ich aber nicht sein möchte. Also gehe ich (flott in 9:23/km). Nach einer Weile juckt der Laufimpuls. Geht 3 km gut, dann Wiederholung des Ablaufs usw.
Nach 12,2 km und erfrischendem Regen treffe ich zuhause ein, mache meine Dehnungsübungen und denke: alles toll bis auf den verdammten Bullshit, der mir verordnet wurde, und zwar nicht zum ersten Mal, weil diverse andere Mittel bei mir ebenfalls radikale Nebenwirkungen hatten, so dass ich sie absetzen musste.
Und jetzt erneut? Na, warte, mein lieber Kardio, ich komme.
Von wegen Wehleider. Mit dem harmonisierst du doch gar nicht Nix da Weiterlaufen gefälligst. Hatte so ähnliche Erfahrungen vor einigen Jahren. Ein neuer Hausarzt machte in Falkensee seine Praxis auf. Mit Zusatz Sportmedizin. Na, dachte ick mir, probiere ick den mal aus. Sportmedizin klingt aufregend. Schaut man dazu ins Internet is das jedoch nix aufregendes. Nun ja, das erste Gespräch so etwa zum kennenlernen, lief ganz vielversprechend. Jedoch gefiel auch ihm der Blutdruck nicht. Wollte er mir doch gleich so ein Langzeitmessgerät für 24 Stunden verpassen, leihweise versteht sich. Und dann so gleich auch noch einen Chemie-Cocktail verpassen. Beides lehnte ich dann mal dankend ab. Schließlich war an jenem Tage des Besuchs, ich wollte eigentlich nur die übliche Grippeschutzimpfung, der Blutdruck durch hinlaufen evtl leicht erhöht. Habe mir stattdessen ein eigenes Blutdruckmessgerät zugelegt. Digital und elektronisch über App kommunizierend. Kann schließlich nüscht schaden. Hab die Daten später mit meinem bisherigen Hausarzt besprochen. Der mich übrigens auch nur einmal im Jahr sieht. Und siehe da, bis auf gelegentliche Ausreißer alles im grünen Bereich. Im übrigen ergeben die gelegentlichen Messungen gerade nach Laufeinheiten einen schönen niedrigen Blutdruck. Fazit, manche Ärzte sind evtl ehr wirtschaftlich, statt an der Gesundheit ihrer Patienten interessiert. Ich bin immer für eine ärztliche zweit Meinung. Also mach weiter. Nix tun und Fingerübungen mit der Fernbedienung sind bestimmt nicht des Rätsels Lösung. Und deine doch schon gar nicht!
Hab hier nochmal ein Laufvorschlag für dich. Schon mal was von der Mierendorfinsel gehört? Mierendorfinsel nennt sich das Areal rund um den Mierendorfplatz. Zwischen Spree, Westhafenkanal und Charlottenburger Verbindungskanal. Ein ca 5,2 km langer Rundweg lädt zum Laufen ein. Bin selber schon zweimal dort gelaufen. An einigen Ecken wird noch gewerkelt, tut des Laufens aber keinen abbruch. Wer länger als 5km laufen möchte kann übern Goerdeler Steg, von der Liese- Meitner-Str aus, den Kanal nebst Autobahn überqueren und weiter in die Jungfernheide laufen. Alternativ auch durch die ausgedehnten Kolonien zum Saatwinkler Damm und nördlich an der Autobahn den Fuß und Radweg zurück nutzen. Grüße Peter
Hey, das ist ja eine wunderbare Korrespondenz, lieber Peter.
Habe mit Interesse deine Blutdruckanmerkungen gelesen und glaube inzwischen, dass ein längerer Versuchszeitraum mit den neuen Pillen unabweisbar ist. In sechs Wochen bin ich klüger. Dein Laufvorschlag Mierendorfplatz mit "Ausläufern" nehme ich sofort in meine Laufstreckenschatulle auf. Danke.
Morgen wird wieder gelaufen, vom Anlegeplatz Pier Wannsee/S-Bhf. Wannsee bis zum Langen Jammer und zurück. Ich werde berichten.
Nach einer Reihe von Jahren bin ich ziemlich freiwillig in eine Rolle gerutscht, wo mir die Berichterstattung zu Themen, die aus meiner Sicht lohnen, kommentiert zu werden, förmlich aus den Fingern flutscht. Kein Zwang, Gott bewahre, und Manie schon gar nicht. Schlicht komme ich dem Spruch „Wenn`s Herz voll ist, quillts Maul über“ sehr nahe. Und deshalb sind die Donnerstag-Ereignisse in unserer kleinen Welt durchaus eine Kolumne wert. Und da ich die heutige, leider verspätet, im letzten Forum angekündigt hatte, muss ich nun zu später Stunde wenigstens ein paar Zeilen kundtun, obwohl bei mir das letzte Wochenende derart vollgepackt war, dass kein Fingerzucken zwischendurch möglich war.
Mein Versuch, es trotzdem noch irgendwie mit ein paar Zeilen hinzubekommen, bevor morgen in Herrgottsfrühe um halb 10 bereits die nächste Laufeinheit heransteht, muss allerdings etwas kläglicher ausfallen, das ich eingangs mit „Flutschen“ beschrieben habe. Und das mit dem überquellenden Maul habe ich soeben in die Schublade versenkt.
Wir trafen uns S-Bhf. Wannsee oberhalb des Anlegeplatzes der Fähre Kladow – Wannsee – Wannsee Kladow, so wie auch wir die Seiten wechseln, um zu laufen. Und siehe da, wir haben uns verstärkt. Von ursprünglich einmal vier Zweibeiner*innen waren wir acht. Auf denn. Der Pfad führte uns durch die Straße Am Sandwerder, wobei wir uns allerdings zu Unzeiten am Literarischen Colloquium vorbeischlängelten, das im Übrigen eine Stätte des Berliner Literaturlebens mit Vorlesungen und Diskussionen ist. Sehr empfehlenswert, Veranstaltungen zu besuchen. Nun ja, außer Laufen gibt es immer noch anderes.
Einen km weiter erreichten wir über einen schmalen Treppenabgang die Scabellstr., ein kleines Gässchen, das in den Kronprinzessinnenweg einmündet, der hier bereits eine Allerweltsstraße und nicht die „Krone“ ist, die wir parallel zur AVUS allesamt zur Genüge kennen. Hier bogen wir ab in die Borussenstraße, die zunächst als schmaler Radweg (für Kfz gesperrt) beginnt und sich hernach mit Beginn der Villenbebauung als Asphaltlaufstrecke eignet. Am Rosenmeyerweg, genau am S-Bhf Nikolassee, überqueren wir die Fußgängerbrücke der A 115, die weiter geradeaus direkt zum Strandbad Wannsee führt. Uns lockt vielmehr der Wald, und zwar exzellent, nämlich der Querwanderweg beginnend genau an der Kreuzung Krone/Wannseebadweg/Spanische Allee. Viele werden den kennen und zustimmen, dass es eine Wonne ist, den zu laufen, denn er führt genau zum Havelhöhenweg, den wir bis zur Havelchaussee nehmen.
Der Weg führte uns weiter zu unserem Umkehrpunkt, dem berühmt/berüchtigten „Langen Jammer“, der früher auch einmal „Seufzerberg“ genannt wurde. Zu Recht. 400/500 m stramm ansteigend misst der eigentliche HAVELBERG nur knapp 100 m, aber, die tun, volles Rohr gelaufen, weh. Unsere 8er-Gruppe tat nichts dergleichen, eher geruhsam, weil`s nicht anders ging. Oben angekommen, mussten wir mit Schrecken feststellen, dass „Erntemaschinen“ den Berg-Wald gnadenlos ausgeholzt oder sagen wir besser forstgerecht hergerichtet haben. Gut für kommende Generationen, für uns Gift, denn die beliebten Wege oberhalb des Havelhöhenweges sind quasi unpassierbar, weil die Bulldozer mit einer Reifenstärke von mindestens 0,8 m alles platt machen, dass ein Durchkommen kaum möglich ist.
Irgendwie schafften wir es, auf den Höhenweg Richtung Strandbad zu kommen und neben dem Laufen auch die herrlichen Aussichten zu genießen. Das letzte Stück liefen wir an der Großen Steinlanke bis zum Abzweig der Insel Schwanwerder, die wir uns ausnahmsweise einmal schenkten. Dafür ging es am Strandbad vorbei und stellten fest, dass der Badebetrieb noch immer nicht begonnen hatte, obwohl doch die Wassertemperatur schon 10 – 12° C, also Nordsee-Normal, auswies.
Da wir mehrheitlich Warmduscher sind, gab es keine Sehnsüchte nach Erfrischungen dieser Art. Uns erwartete nach „getaner Arbeit“, immerhin 13,5 km, eine Belohnung, die uns Hildegard spendierte: Käsesahnetorte nach Art ihrer Kuchenkunst. Das ließ sich niemand entgehen. Nun wissen selbst begierig trainierende Athlet*innen, was wir jenseits von Wettkampfambitionen stehenden Läuferinnen und Läufern für Eigenarten haben. Nachmachen nur bedingt. Für uns lebenserhaltend.
So sah das am Dienstag aus. Keine Extravaganz, aber immerhin ein Kurs, den ich mir zurecht gelegt hatte, nachdem durch sehr kundige Ortskenntnisse von Kristina offenbar wurde, wie wir im Villenviertel Grunewald (übrigens das teuerste Stück Land außerhalb des Berliner S-Bahnrings, weil unbezahlbar) die bevorzugte Wohnlage ablaufen können, soweit das an den einzelnen Seen möglich ist. Und siehe da, es ist möglich, zwar nicht an allen Stellen, aber doch so, dass uns ein Hauch des Besonderen erreichte.
Dramaturgisch gesehen stand am Anfang nichts Unbekanntes, eben aber doch öfter und gern gelaufen durch die liebliche Eichkamp-Siedlung mit dem kleinen Sonnenhof als Alternative zu den sonst üblichen Anlaufwegen. Die Hundekehle gleich hinterm Steffi-Graf-Tennis-Stadion ist zugleich der Eingang zum See oder, den unmittelbaren Seeuferweg vermeidend, oberhalb als Ausblick und kurze Verlängerung in Richtung Koenigsallee. Völlig klar, der Grunewaldsee stand zur Umrundung heran. Und - es hat sich gelohnt, die Pforten des einzigartigen Jagdschlosses waren, Eingang wie Ausgang, geöffnet, so dass wir schnurstracks über den Feldstein gepflasterten Innenhof laufen konnten. Wären wir nur keine Lauf-Fetischisten, das Café war gerade beim Eindecken der Außentische, so hätten wir die besten Plätze okkupieren können. Das Ambiente - unvergleichlich.
Das Hundeauslaufgebiet am Ostufer des Sees war voll im Besitz einer Mischlings-Meute, die vor uns von Gassi-Service-Personen hergetrieben wurde. Kein Problem für uns, der erstbeste Parallel-Abzweig war genau so gut wie der unmittelbare und eben hundeversperrte breite Uferweg. Wer den Oberweg am See kennt, weiß, dass dieser in seiner Vielfalt bei Crosslauf-Freunden besten Anklang findet. Auch wir empfanden das Auf und Ab fast wie einen Walzertrapp.
Damit uns nicht ganz schwindelig wurde, bogen wir nach Querung der Koenigsallee in die Gustav-Freytag-Str., das ist die Straße, die den Blick von der Ostseite auf den Hundekehle-See versperrt, weil dort der Geld-Adel sitzt. Kein Neid, wir genießen anderes, nämlich den „Geheimweg“ in einem kleinen Park inmitten der Villen auf kaum wahrnehmbarem Terrain, weil man meint, das wäre Privatbesitz. Haha, dem ist nicht so, Tor zum Aufdrücken und schon geht es weiter bis zur Fontanestr., wo der Dianasee bereits sichtbar ist. Ein Kleinod wie der durch den Hasensprung (einer kleiner Fußgänger- und Radfahrerweg) getrennte Koenigssee, den wir ein kurzes Stück am Ufer „entern“ können. Herrlich.
Der Weg zurück wird von den vielen diplomatischen Dependancen in der Winklerstr. gesäumt. Schön und luxuriös anzusehen, da spielte Geld keine Rolle, die Häuser protzen auf unübertreffliche Weise. Der Schlussteil unserer durchaus empfehlenswerten 13 km-Tour ging durch den Tunnel S-Bhf. Grunewald (sauber, ordentlich, Null-Gammel) und dann nur noch 2 km bis zu Dusche. Mehr gibt es nicht zu sagen.
Horst
P.S.
Asphaltcowboy Peter aufgepasst: Dein Mierendorff-Vorschlag gefällt mir gut. Morgen (Do, 27.04.) um 9:30 Uhr haben viele abgesagt, aber ich werde morgen an der Schlossbrücke E./Charlottenburger Ufer sein und auf Begleiter*innen warten. Wer kommt, der kommt. Wer nicht kommt, hat Pech gehabt.
Viel Spaß Hotti. Ich empfehle im Uhrzeigersinn zu laufen. Im Bonhoeffer Ufer ist man derzeit am Ausbau des Uferweges. Es geht dann ein Stückchen aufn Tegler Weg weiter, dann hinter der Ampel Max Dohrn Str wieder am Ufer entlang. Für mich als fast nachts aktiver Taxifahrer, komme so gegen drei Uhr morgens in die Heia, ist 09:30 leider zu früh Bestimmt wirst du berichten. Grüße Peter
Ein Do-Tag und kaum jemand hat Zeit. Das gab es noch nie in unserer laufverrückten Sparte. Dabei hatte Nacht-Taxi-Peter (Respekt!) einen so guten Lauf-Vorschlag gemacht, der insbesondere mich interessierte, weil ich stets auf der Suche nach Ecken in der Stadt bin, die ich zwar meist als gelernter und ausgebildeter Berliner kenne (na ja, in über 80 Jahren Nord-, Ost-, Süd- und West-Berlin*), jedoch laufspezifisch gerne Anregungen aufgreife, wo mich mein Schritt noch nicht hingeführt hat. So war es heute.
Demnach Dank an den Ideen-Geber. Es ist wie bei einer guten Kochrezeptvorgabe. Ich mache das und denke, aha, gib mal deine eigene Note dazu. So auch hier, was nichts an der eigentlichen Urheberschaft zweifelhaft macht oder sich gar ausweitet zu „schmückt sich mit fremden Federn.“ Weit gefehlt, denn der alte Spruch „nichts ist so gut, als dass es nicht noch weiter verbessert werden kann“, ist zulässig und regt weiter an, darüber nachzudenken. So sehe ich das jedenfalls.
9:30 Uhr, ein Termin, der vorbehalten ist für Freelancer (freie Mitarbeiter), Un-Ruheständler*innen oder Zeitlogistiker*innen, die es möglich machen können, um diese Zeit Sport zu treiben. Noch niemals hat es Berichte gegeben, in denen darüber geklagt wurde, dass ein Lauftreff überfüllt war. Eher das Gegenteil. Damit eine Lauf-Aktion überhaupt stattfinden kann, muss allerdings die Mindestteilnehmerzahl von 1 erfüllt sein. Oder gibt es Läufe, die mit 0 oder etwa noch weitere keine Teilnehmer*innen stattfinden? Glücklich ist, wer von sich sagen kann, ich mache das, ganz ohne Wenn und Aber. Habe ich, in der stillen Hoffnung, vielleicht doch noch etwas Zuspruch zu erhalten.
Treffpunkt Schlossbrücke/Charlottenburger Ufer/Spree. Zum Auto-Parken denkbar schlecht, wie überall. Trotzdem, wer 5 Minuten Fußweg bis zum innerstädtischen Verabredungspunkt in Kauf nimmt und über ein bisschen Spürsinn verfügt, dem gelingt es, sich ordnungsgemäß irgendwo reinzudrücken und den Termin einigermaßen (plus/minus 5-10 Min., soviel Kulanz muss sein) einzuhalten. Und welche Überraschung, da kam sie, Hildegard, die einzige weit und breit.
Ohne auf die Uhr zu schauen, liefen wir los. Die Brücken-Ecke an der Spree, Tegeler Weg/Mierendorffstr. Kennt jeder, aber den Weg entlang der Spree bis zum Verbindungswasserkreuz Spree/Charlottenburger (Verbindungs-)- und Landwehrkanal, na? Den wohl eher nicht. Wir liefen ihn trotz kurzer Baustelle, die bald aufgehoben wird. Abseits vom dicken Straßenverkehr kehrt schnell Stille ein, das bisher noch nicht belaufene Gebiet ist durchaus annehmbar. Und Neues ist zumindest immer interessant. Wir liefen bis zum Westhafenkanal, konnten ufergegenüber den rauschenden Autobahnverkehr sehen, aufgrund günstiger Windverhältnisse jedoch nicht hören. Ein Segen.
So war es genüsslich, als wir die Schneckenbrücke (Goedelersteg) überquerten und in die große Kleingartenwelt „Frischer Wind“, „Heimat“, „Sonnenheim“ und „Weidenbaum“ eintauchten. Sofort war sie spürbar – die frische Luft. Mein Resümee: Berlin ohne Laubenpiepersiedlungen würde im CO²-Dreck ersticken und wehe, der alte THF wird auch noch bebaut. Die kleinen Wege zu belaufen, machte Spaß. Wir ließen uns viel Zeit, weil ich nicht gut drauf war, trotzdem aber nicht im Missmut landete.
Der Uferweg bis zum Dreieck Charlottenburg, wo auch die Spree die Biege nach Spandau macht, war für uns ein Novum. Mühelos gelangten wir am Spreeufer bis zur Übergangsbrücke in den Schlosspark Charlottenburg, in dem ganze Scharen von Gartenkosmetiker*innen arbeiteten und zu unserer Freude alles wunderbar herrichteten. Der Blick auf das Schloss selbst mit dem Blick über die davor liegende „Versailles-Parkgarten-Fassade“ ist eine Pracht, an der sich bald alle Besucher die Augen reiben können. Unser Ziel war nach 10,4 km erreicht. Alle, die nicht dabei waren, dürfen Hildegard und mich beneiden (!), ein Donnerstag nach unserem Geschmack. Vortrefflich, weil wieder anders.
Horst
*) Anmerkung:
Kein Ossi, kein Wessi, eher ehemals Nordi und seit 40 Jahren Südi. Äääh, Ekel, mich kotzt dieses ewige Abgrenzen an, speziell in unserer gemeinsamen Stadt, wie ich sie immer (auch in der Teilung) empfunden habe. Berlin ist Berlin, und zwar zusammen. Basta.