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Re: Hotti

14.02.2023, 20:53

Naht der Frühling?

Unzählige Menschen in unseren Breitengraden sehnen ihn herbei oder haben sich zeitweise örtlich bereits verändert in südlichere Gefilde, die eine Mindest-Temperatur (20 ° +) in der nach oben offenen Grillgrenze von 20° C vorweisen können. Dafür ist nichts zu teuer. Bei den Fliegerpreisen wurde ebenso prozentual nachgelegt wie bei den Brotpreisen (> 50%, oft darüber). Macht ja nichts, weniger Brot essen, dafür mit dem Flieger in Zonen abdriften, die schon im März Ganzkörperbräune garantieren. Igitt, ich gehöre nicht dazu. Noch erfreue ich mich an den bewegten Bildern aus Oberhof, wo zumindest eine solide Schneedecke zur rechten Zeit vom Himmel fiel, um die Biathlon-WM ohne Kunstschnee durchzuführen. Bis zum Ende der Veranstaltung am kommenden Wochenende wird das ausreichen, obwohl heute in Anbetracht der wieder angestiegenen Grade die Ski-Schützen:innen im Matsch-Schnee Schwerstarbeit leisten mussten.

Ich bleibe weiterhin ein Vierjahreszeiten-Mensch. Der Wechsel Winter/Frühling steht bekanntlich am 20. März heran. Bis dahin möchte ich -unbedingt – Winter haben. Das steht mir zu! Weil - ich kann nicht anders - demnach muss ich zwangsläufig Skifahren ab 03. März. Und nun soll niemand kommen und mir sagen, hej, denke mal an die Umwelt. Antwort: Tue ich sekündlich, selbst im Schlaf. Genügt das? Nee, aber im Ernst, wir nehmen den Bus von Haus zu Haus mit 28 anderen Leuten. Das geht doch wohl in Ordnung oder hätten wir besser doch das Fahrrad bis in die Westalpen (Frankreich) nehmen sollen? Ihr seht, der Text-Schlenker soll nur darauf aufmerksam machen, dass noch immer Winter ist und das vorzeitige Sehnen nach dem Frühling etwas beiseitegeschoben werden sollte.

Was machen wir also in dieser Zwitterzeit Winter/Frühling? Diese Frage in unserem Läufer:innenkreis zu stellen ist wahrlich überflüssig. Wir nehmen die jeweiligen Tage so, wie sie kommen und - jawohl – gehen auf unsere Pisten, selbst wenn kein Schnee liegt. Wobei festgelegte Strecken bei oder mit mir nicht die Regel sind. Ich liebe es stets, jeden Lauf-Tag immer wieder mit abweichenden Routen zu „beglücken“, ja, es ist manchmal dem völligen Zufall zu überlassen, wohin wir laufen. Fest steht jedoch immer, dass natürlich auf die unbeschadete Rückkehr zum Ausgangsort unter Berücksichtigung eines jeweiligen Zeitlimits und auch auf die Länge des Kurses Rücksicht genommen wird. Bisher hat das immer sehr gut geklappt, denn der läuferische Seelenfrieden hat noch niemals gelitten. Dankeschön an alle Begleiter:innen.

Die spannende Frage nun, was stand denn heute auf dem Programm. Ha, es gab keins. Ich stellte nur die Überlegung an, mich und Begleiter:innen einmal zur „Ruh“ zu begeben. Ruhleben kennen alle, aber die Kolonien um den Ruhwaldpark und ihn selbst samt einem „Schlösschen“ kennen nur eingeborene Charlottenburger. Einen hatten wir unter uns. Gert kannte in Kindertagen alles – das war ja? – genau, früher im vorigen JAHRHUNDERT. Nun, wie ich, im Greisenalter angekommen, sieht alles anders aus. Also war die Laufroute nur von der Himmelsrichtung vorgegeben, in der Hoffnung, jeweils irgendwo einen Schlupf zu finden, der uns in die beabsichtigte Richtung bringt. Das funktionierte einigermaßen, dennoch, Grenzen wurden uns gesetzt. Da war ein Zaun, den es einstmals nicht gab. Die ursprüngliche Schranke ist wohl schon vor 30 Jahren in der Versenkung verschwunden. Kein Durchkommen, weil sogar der ICE vorbeirauscht. Somit war auch die sichtbare Spree, die wir allesamt kennen und lieben, nicht mit unserer Anwesenheit beehrt.

Vor unserem Start wurde gebeten, von einer ausschweifenden Runde abzusehen („um 11.30 Uhr lädt Wolfgang P. , allseits bekannt als „der Gänsebratenverdau-betraute Weihnachtsmann“ , zu seinem persönlichen Jahreszahlwechsel (von 82 nach 83) ein). Claro, das lässt sich niemand entgehen. Also war der Lauf heute auf bescheidene 10,3 km begrenzt. Und wie das nun in der Praxis abgelaufen ist, könnte ich nur kryptisch beschreiben, insofern ist die später folgende Aufzeichnung bestimmt der bessere Hinweis für Anregungen, die jederzeit ergänzt, erweitert oder verändert werden können, denn unser Berlin hat unzählige Liegenschaften, die in Erinnerung gerufen oder erneut besucht werden sollten.

Horst

P.S. Und zu Wolfgangs Fete, wo sogar im Chor gesungen wurde, fand sich eine suppengeneigte, Schmalzstullen-affine und Mandelsplitterkuchen-selige Gratulanten-Schar ein, die im Mommsen am liebsten übernachtet hätte. So schön war`s dank dem Spender, der noch zwei Jahre warten muss, ehe er sich Profi-Senior (85) nennen darf.

Re: Hotti

14.02.2023, 21:34

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Re: Hotti

16.02.2023, 18:11

Das besondere Emoji:

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Bin gespannt, wer dazu etwas schreibt. Ich muss frohen Herzens bis Sonntagabend anderswo richtig arbeiten.

Horst

Re: Hotti

18.02.2023, 22:47

Hej, was`n los?

Wo ist der schmetternde Report vom letzten Donnerstag? Kann sich denn niemand dazu versteigen, etwas über die, wenn auch ungewöhnliche, 10,5 km-Tour zu sagen? Ich meine, schon der Ausklang wäre es wert gewesen, andere, nicht dabei gewesene, aber interessierte Leser und vielleicht Mitempfindende im Forum zu informieren.

Nehmt es mir nicht übel, aber ich bin mit Uta endlich wieder einmal für drei Tage in Leipzig, weil soviel anliegt. Zudem steht in 14 Tagen der nicht zu vermeidende Skiurlaub heran. Ein Glück, dass ich nicht Berg- und Schnee-nah lebe, sonst hätte ich statt Lauf-, öfter Skischuhe an den Beinen. Für Flachland-Tiroler geht das verständlicherweise nicht, und aus einem Berliner wird mit Sicherheit kein Gamsbartträger in Seppl-Hosen.

Das nur nebenbei, damit Ihr versteht, warum an dieser Stelle heute nicht der gewohnt üppige Wortschwall über euch ergeht. Überdies, kurz angebunden bin ich selten und dass ich anders kann, haben etliche längst bemerkt. Dennoch, macht Euch ran an die Computer-Tastatur, anstelle meiner mir selbst verordneten 3wöchigen Auszeit als „Kolumnist“. Danach geht`s wieder auf ein Neues; Stoff gibt es genug.

Horst

Re: Hotti

21.02.2023, 21:13

Ein Schmarr`n ist es,

ich konnt`s nicht mit ansehen, wie die Seite leer bleibt, hatte ich mir doch geschworen, ins Schreib-Exil zu gehen und dann freudigen Herzens wiederaufzutauchen, wenn Gastbeiträge meine Lücke gefüllt hätten, aber denkste. Und jetzt ist die Schreibblockade beendet? Quatsch, es gibt gar keine, nur, Intermezzo Leipzig am Wochenende ist beendet, konnten nicht das machen, was anstand und so habe ich noch eine Woche Gnadenfrist bis zum Skibeginn. Euer Pech - mich zu ertragen.

Ich mache es kurz: Letzter Donnerstag und heute Dienstag (siehe nächster Teil)

Rainer und Marion8 hatten geladen, und wir (6) kamen. Und da hab` i mir denkt, schlägst du mal etwas gänzlich anderes, gewissermaßen Spektakuläres vor. Städtelauf mit viel Botanik. Den Verlauf beschreibe ich nicht ausführlich; er ist zu betrachten in der vorstehenden POLAR-Dokumentation vom 16.02.23. Ein paar Worte: Steglitz-Zehlendorf ist vielfältig. Sogar die Technische Uni ist neben der FU vertreten, was das Pflanzliche angeht. Da liefen wir nämlich durch und die Absicht war, in den Botanischen Garten von der Rückseite an der Altensteinstr./Englerallee/Königin-Luise-Platz einzutreten, ihn zu durchlaufen und Unter den Eichen wieder ins Öffentliche Leben zurückzukehren. Eine Stippvisite ohne Eintrittsgeld sollte es werden. Die Kassendamen lehnten das freundlich ab („Wenn wir das gestatten, dann kommen noch andere auf die Idee und wer weiß, wann dann passiert“).

Nun gut, es war ein Versuch. Was dann folgte, ersetzte vollends den entgangenen Gartenlauf. Wir bogen nämlich auf einen ansteigenden Fußweg (Zeunerpromenade) ein, der an der Ostseite des Bot. G. direkt daneben verlief. Von der erreichten Anhöhe hatten wir einen ausgezeichneten Einblick zum Tropengewächshaus. Um auch noch eine weitere Attraktion hinzuzufügen gelangten wir zur Schmidt-Ott-Str., in der auf Bergeshöh ein architektonisches Fossil sein Domizil hat. Ein großer, dicker, fast fetter Klinkerbau-Wasserturm, in dem sich heute die Wetterwarte der Freien Universität Berlin befindet. Imposant anzusehen, Wetterbedarf hatten wir nicht.

Jetzt zog es uns weiter in Lichterfeldes gemächliche Straßen mit Blumennamen. Da wir die bald kannten, setzten wir über in den Upper-Class-Distrikt Dahlem. Von früheren Park-Durchquerungen habe ich schon einmal berichtet. Die schmalen Straßen sind im Weiteren gut zu durchlaufen, man sieht Verändertes und gelegentlich Neues. Die ehemalige Museumsansiedlung in der Arnimallee ist zwar nicht leergefegt, aber seit dem Umzug in den Schloss-Protzbau in Berlins Mitte nur noch von Randgruppen belegt. Fast ein Ort der Stille.

Am U-Bhf. Dahlem-Dorf legten wir eine Sonderrunde um die alten Anwesen Galerie und Dorfkrug hin, um auf der gegenüberliegenden Seite das Gelände der Domäne Dahlem zu besuchen, das tatsächlich auf allen Wegen belaufen werden kann. Das hat etwas, für alle, die Zeit haben. Wir Glücklichen, auch mit der Aussicht, nun bald am Ausgangsort unserer nur 10,5 km kurzen Tour angelangt zu sein. Nur noch 50 m waren zu laufen, als mich ein Pflasterstein stolpern ließ, der nur einen einzigen Millimeter weit herausragte und mich einfach längs schmiss. Aua, Trottoirs sind auch nicht mehr das, was früher einmal war: eben.
Was aber jetzt kam und die erlittenen Schürfwunden vergessen machte, war ein Gartenschmaus, den Rainer und Marion8 vorbereitet hatten. Der Speichelsturz trat unwillkürlich ein.

Bei ihnen zu Gast: Marita, Sven, Dieter, Horst, Kristina und Gert. Insgesamt 8 Leute, die ordentlich bei den Platten und beim Kaffee zugriffen, Dank uns allen und den Gastgebern aus Geburtstagsanlass besonders. Es war einfach nicht abzulehnen.

Horst

Re: Hotti

22.02.2023, 14:54

Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist…………..

Zeilen wie diese, gehen mir oft genug durch den Kopf, was nicht heißen soll, stille Resignation, ganz im Gegenteil. Es ist gerade in den Jetztzeiten eine Haltung gefordert, die sich der bisher gewonnenen Freiheit und Stärke als beständig erweist und den sich immer wieder aufs Neue ergebenden Widrig- und Ungerechtigkeiten entgegenstellt. Klar, gucken wir täglich auf die unsäglichen Ereignisse im Kriegsgeschehen nicht weit von unserer Haustür entfernt. Und auch die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien lässt uns nicht kalt. Aber Naturgegebenheiten sind etwas ganz anderes als von Menschenhand heraufbeschworene Kriegshandlungen.

Zurückblickend auf unsere eigene Geschichte, erfahren wir erneut, wie Ungemach fast ausschließlich von allein entscheidenden Potentaten ausgeht. Die Namenskette der Verantwortlichen ist unendlich lang und nun fragt sich unsereins in der befindlichen Ohnmacht, was können Einzelne tun, um richtungsweisend und dauerhaft einen von uns allen gewünschten Frieden wiederherzustellen? In dieser Hinsicht tröstet gewiss nicht die Titelzeile; sie ist nur Verdrängung, die leider oft genug gebraucht wird, um nicht nur kopflastig verklebt zu sein.

Oh, je, ein Stoßseufzer, der sein musste.

Was mich immer wieder treibt, ist der eigentliche Anlass, warum an dieser Stelle inzwischen bereits Seiten gefüllt sind, die von Lebensfreude, Aktivitäten, Zusammenhalt und positiven Erlebnissen erzählen. Ich will auch nicht verhehlen, dass ein Teil davon pure Unterhaltung und weniger sachliche Information ist, andererseits ist blanke, trockene Berichterstattung wie Statistik zu werten, die einfach nur langweilt: Abhaken und ab in die Tonne. Und nun, Langeweile, das ist in der Tat das Allerletzte, was wir uns in unserer gemeinsamen „Sparte“ gönnen wollen. Darum, die Ahnung hat Euch schon erfasst, der fällige und versprochene Report vom gestrigen Dienstag.

Ein bisschen schummrig, irgendwie nässlich unangenehm, obwohl doch Plusgrade, ging es auf die Pirsch. Ihr wisst, der Wechsel ist das Beständige. Also Richtung Spandau. Den Brückenpass über das Heerstraßen-Viadukt hätten wir eigentlich gebraucht, denn wir vier (Marita, Cornelia, Kornelia und … haha….ich) als Kleingruppe, die sich von Berlin aus läuferisch ins vermeintlich eigenständige Spandau begaben, mogelten uns in „gebückter Haltung“ (weil Wind) über die mit feinen Kieseln bestreute Fußgänger-Trasse der Stößenseebrücke, die als Douane (ehemalige Zollstation) hätte dienen können, um ungesehen auf dem abschüssigen Querweg leicht oberhalb der am See liegenden Segel-Vereinshäuser nach Pichels- (ehemals genannt auch Siemens-) werder zu kommen. Einmal rundherum und durch eine tiefe Schlucht, jetzt kurz vor der Freybrücke ab in die Tiefwerder-Wiesen mit Blick auf die Havel. Es is à Draum, dort zu laufen.

Es hätte munter weiter gehen können, keine Spur mehr von morgentlicher Nässe, vielmehr Sonnenschein. Dennoch erschien uns Kilometerfressen nicht angemessen. Wer in diesem Naturparadies Entdeckungen machen möchte, muss im Frühjahr, wenn Wasserbüffel aus der Uckermark hier „eingeflogen“ werden und sich das gefiederte Volk neben den schon ansässigen Weiß- und Graureihern, Komoranen, Gänsen und Schwänen durch fernreisende Vogelflieger vermehrt. Und dass Biber und Nutria am Havelufer aktiv sind, beweisen etliche spitz gekanntete Baumstammleichen. Von wegen, die Natur ist immer friedlich.

Die Rücktour, von einem nur kurzen Stück Heerstr. abgesehen, blieb ebenso wie die Hinstrecke ausschließlich Wald und ruhigen Straßen vorbehalten. Daran etwas zu ändern, kam niemand in den Sinn. Und zu vergessen, was einen glücklich macht, wäre wohl völlig daneben. Und, Kilometer? Hatten wir auch.

Horst

Re: Hotti

22.02.2023, 15:09

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Re: Hotti

22.02.2023, 15:22

Das ist keine grafische "Die Fledermaus" von Johann Strauss (Sohn) der Walzerkönig, der "Glücklich ist..." vertonte, sondern unser gestriges Laufprogramm, allerdings auch nicht korrekt, denn meine Aufzeichnung musste auf der Halbinsel P-werder einen Aussetzer gehabt haben, so dass ein ganzer Bogen fehlt. Laut Cornelia waren es 14,5 km, bei mir wurden knappe 2 km unterschlagen.

Re: Hotti

23.02.2023, 16:25

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Re: Hotti

23.02.2023, 16:53

Fortsetzung von Seite 18 Ziemlich schlappe 11 km, aber schön

Dabei kommt vor dem Essen meist das Laufen. Und nach dem Laufen gibt es meistens Kaffee, speziell heute mit Mandel-Kirsch-Kuchen-Zugabe*), noch schlimmer, für die, die auch noch zur Schlagsahne griffen. Das wirkliche Dinner kommt dann erst am Abend, mit dem glorreichen Tipp, wo es ungekühlt, aber druckreich steht. Nicht für alle, versteht sich, nur für den hiesigen Kommentator samt Gemahlin. 1)
Kompliziert, was und wie. Dabei ist es ganz einfach. Gelaufen sind wir: Dieter, der Gastgeber, als Gäste Rainer, Marion8, Kristina und Horst. Kränkelnd Marita, leider nicht dabei. Schöne Strecke, teilweise ähnlich, jedoch in anderer Form schon einmal gelaufen.
Wir kehrten ein in Dieters Garten, wo uns der besagte Kuchen kredenzt wurde. Das Lob hätte noch größer ausfallen können, wenn die *)Bäckerin Gabi zur Stelle gewesen wäre. So musste sich der Hausmann Dieter bereit erklären, unsere Huldigungen tunlichst weiterzugeben.

Beauftragt: Horst,

1) der dann erst heute Abend an eigener heimischer Stelle Lorbeeren ernten kann
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