Heute beim Parkrun ist ein 60jähriger Läufer kollabiert, mit Herzstillstand. Es dauerte wohl so 20 Minuten, bis ein Sancar kam, es hat wohl jemand Herzdruckmassage gemacht, dann wurde abgesperrt, man bekam nur mit, dass sehr, sehr lange versucht wurde, ihn zu reanimieren. Ich war Helferin im Zielbereich, hatte das Tatütata gehört und gedacht, na hoffentlich nicht wegen eines unserer Teilnehmer...
Schließlich ist er abtransportiert worden. Wird er überleben, und wenn ja, in welcher Verfassung? Alle waren sehr geschockt. Ein Läufer erzählte, er sei mit ihm zusammen das erste Stück gelaufen, sie hätten munter geplaudert, kein Anzeichen, dass ihm was fehlte. Furchtbar. Freunde wollten der Frau jetzt die Nachricht überbringen, sie dachten, das sei besser als wenn die Polizei das macht.
Liebe Ulrike, liebe Parkrunner:innen, Ihr - die Läufer:innen - habt alles richtig gemacht! Was eine Laufgemeinschaft bewirken kann: Erste Hilfe, Zuhören, einfach da Sein, Angehörige besuchen! Möge es dem 60-jährigen Läufer gelingen ins Leben zurückzukehren! Denke an Dich, liebe Ulrike! Liebe Grüße Erdmute
Der Läufer ( er war doch bereits in den70ern, aber was ändert das...) hat es leider nicht geschafft. Er wurde noch in der Charité ins künstliche KOma versetzt, ist aber gestorben. Furchtbar. Auch für die Frau, die morgens dachte, ach der ist mal eben beim Parkrun, bald wieder zurück... Und dann das.
Möge der Läufer in Frieden ruhen. Mögen seine Frau und alle Angehörigen mit ihrer Trauer nicht allein sein und ein wenig Trost finden. Mögen die Parkrunner:innen ihren Mitläufer in guter Erinnerung behalten. Mögen wir alle daraus weise werden, dass unser Leben nicht ewig währt und wir es schätzen.
Heute wurde des Verstorbenen gedacht, die Witwe war gekommen, zuerst hielt ein Freund und Nachbar eine kurze Ansprache mit persönlichen Erinnerungen an den Läufer, dann gab's eine Schweigeminute. Nach dem Start, während die Läufer unterwegs waren, begleiteten Organisatoren des Parkruns und Freunde die Witwe zu der Stelle, wo es passiert war, dort wurden Blumen abgelegt und ein Grablicht angezündet. Mir hat es sehr gefallen, wie mit dem Unglück umgegangen wurde; dass man es nicht einfach so unter den Tisch hat fallen lassen. Das ist auch Trost für die Frau.