Mein Jahresabschluss musste noch sportlich gefeiert werden.
Und was eignet sich wohl dafür besser, als eine längere Radtour?
Und so schwang ich mich trotz Minusgraden und böigen Wind zur Feier des Tages auf meinen Schaukelstuhl und verschwand Richtung Norden.
Soviel vorneweg, ordentlich bereift war ich ja (zu 50%).
Auf dem Vorderrad verrichten grobe Stollen und Spikes ihren Dienst und verhalfen letztendlich zu einer Spurtreue, auf die selbst die Berliner S-Bahn neidisch wäre.
Der Hinterreifen hingegen musste nicht nur ohne Spikes auskommen, das Profil war auch schon zu über 80% abgefahren. Das Hinterrad hat vor allem bei Anstiegen, Spurrillen und im unbelasteten Zustand gemacht was es wollte.
Gut so, sonst wäre es ja langweilig
Meine Reise führte mich über ungewöhnlich weiße Feld-, Wald- und Wanderwege vorbei an den bekannten Bucher Wiederkäuern und grob Richtung Liepnitzsee. Obwohl ich die Tour schon zigmal gefahren bin, habe ich eine entscheidene Abzweigung in dem weißen Labyrinth heute glatt verpasst und kam in Wandlitz raus.
Der Liepnitzsee wurde heute zwar nur halb umrundet wurde,dafür wurde die Tour weiter Richtung Osten fortgesetzt, wo ich erneut herausgefordert wurde
...
Zur Erinnerung, so sah es dort noch vor 2 Wochen aus:
..und so an gleicher Stelle heute:
Achja, trotz Schnee ist der Weg trotzdem noch mit Rad fahrbar
Jedenfalls endete diese verträumte Tal in Biesenthal, von wo aus ich Richtung Norden bis Finowfurt radelte. Blöderweise fing es jetzt noch an zu schneien, einzig meine Gesicht war ungeschützt und jede einzelne Schneeflocke fühlte sich an wie ein kleiner Nadelstich...zumindest bis Taubheit einsetzte.
Ab Finowfurt folgte ich dem Finowkanal durch Eberswalde bis nach Niederfinow.
Nach einem kleinen Abstecher zum
Fahrstuhl mit meiner Traglast Schiffshebewerk tratt ich dann endlich den Rückweg an.
Unterwegs stoppte ich noch bei Verwandten und dopte mich erstmal mit Schokotorte.
Für die Insider: Schokotorte ist in der leistungsfördernden Wirkung vergleichbar mit Streußelschnecken
Außerdem begegnete ich noch ein paar afrikanischen Rekordläufern, die ich doch glatt für unseren LT rekrutieren wollte
Nach Verständigungsproblemen mussten die Anwerbungsversuche leider aufgegeben werden und so ging die Reise weiter.
Doch Halt! Was ist eigentlich dieses schwarze Zeug unter meinen Rädern? Doch nicht etwa blanker Asphalt?
Tatsächlich gingen mir jetzt die idyllischen Wanderwege aus und ich musste die Tour zunächst auf geräumten Straßen fortsetzen. Das ist für ein vollgefedertes MTB mit Minimaldruck in den Reifen natürlich genau das richtige
Dank langsam einsetzender Dunkelheit und mangels Beleuchtung am Rad entschied ich mich die Tour am Bernauer S-Bhf zu beenden. Um nicht doch vorher noch abgeräumt zu werden, fuhr ich bis dorthin aber noch einen Umweg, wo
a) die Fahrbahn nicht geräumt war, ich mich schwarz gekleidet also besser vom weißen Hintergrund absetzte
b) es Radwege gab
Vorsatz für 2015: auch am Mtb ein Rücklicht montieren, um nicht jedes mal wenn ein möglicherweise halbblinder Autofahrer kommt einen präventiven Schlenker in den Graben machen zu müssen
Letztendlich wurden ziemlich genau 120km zurückgelegt, knapp 100 davon auf Schnee und Eis und über Stock und Stein. (Wobei ich mir sicher bin, dass das Hinterrad dank Schlupf mindest 5km mehr zurückgelegt hat)
Die Radsaison 2015 kann kommen
Zuletzt geändert von Felix am 03.05.2017, 23:55, insgesamt 1-mal geändert.