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Mein Laufbericht:
Wie ihr wisst, bin ich nicht besonders aktiv in diesem Forum, aber da es mich nach dem Marathon erst mal krankheitsmäßig erwischt hat, habe ich genug Zeit, mal einen kurzen Rennbericht zu schreiben.

Dublin Marathon

Ja, ich wollte schon länger in Dublin Marathon laufen. Ich liebe die Stadt und ich war u.a. bereits vor 15 Jahren zum großen Frauenlauf mit über 40.000 Teilnehmerinnen in der Stadt. Irgendwann musste dann also auch der Marathon her.

In Dublin eine Startnummer zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Man muss, wie in anderen Städten, durch ein Verlosungsverfahren. Reiseanbieter hatten Dublin in den vergangenen Jahren nicht im Angebot. Dies ändert sich aber für das nächste Jahr, falls ihr beabsichtigt, dorthin zu fahren. Da könnt ihr dann auch bei Interair buchen (das wird dann aber vermutlich um einiges teurer!)

Ich habe es zwei Jahre über das Verlosungsverfahren probiert, jedoch nicht geschafft. Im Sommer wurden dann zurückgegebenen Startnummern der Nichtstarter nochmal zum Verkauf freigegeben. Wer besonders schnell war, konnte dann eine Startnummer ergattern. Da hatte ich dann endlich Glück.

Erstmal zur Marathon-Messe. Die Marathon-Messe ist ein klein wenig außerhalb, man muss einige Stationen mit dem Bus fahren. Ich hatte nicht vor, mich da lange aufzuhalten, da meine Reisebegleitung keine Läuferin ist und ich ihr einen langen Messebesuch ersparen wollte.

Als Läufer wurde man aber auch gut um die Messe herum geführt. Man konnte recht schnell seine Startnummer abholen, hat einen Starterbeutel mit vielen Goodies bekommen, darin unter anderem auch: eine Mütze, einige Müslie- und Proteinriegel, Elektrolyte, etc.

Und dann ging es auch schon weiter zum Merchandise-Stand, wo ich mir dann die Veranstaltungsjacke gekauft habe und dann haben wir die Messe auch schon wieder verlassen ohne weitere Stände zu besuchen.

(Den gesamten Samstag haben wir dann übrigens nicht in Dublin verbracht, sondern haben uns auf eine Tour nach Nordirland begeben, und zwar auf eine Game of Thrones Tour, wo wir unterschiedliche Drehorte der Serie besucht haben.
Das Ganze hat insgesamt 13 Stunden gedauert, mit mehreren Stops, mit Mittagessen in einem Pub in einem kleinen Küstenörtchen in Nordirland und mit einigen längeren Spaziergängen. Das Ganze war aber gar nicht so anstrengend, weil wir auch ungefähr fünf Stunden Busfahrt insgesamt dabei hatten, wo man dann die Beine hochlegen konnte.)

Dank Umstellung auf die Winterzeit startete der Marathon-Tag nicht so früh wie gewohnt, dennoch musste man etwas Zeit einplanen, um zum Startbereich zu kommen. In Dublin gibt es keine U-Bahn, sondern nur Busse und die fuhren natürlich am Sonntag früh auch nicht mehr richtig, denn Großteile der Straßen waren bereits gesperrt. Ich habe dann also den Weg zum Startgebiet zu Fuß in Angriff genommen, was ungefähr zwei Kilometer waren.

Und obwohl ich dann über eine Stunde vorm Start dort war, habe ich tatsächlich meine Startwelle verpasst, da ich in einer Kloschlange gefangen war, die 25 Minuten lang war. Im Nachhinein stellte sich heraus, ich hätte einfach nur ein, zwei Ecken weitergehen müssen, denn nach der Toilette kamen noch mehrere Straßenzüge und da waren viele, viele freie Klos.

Also ähnlich wie in Berlin, wer das erste Klo nimmt, macht es eigentlich genau falsch. Diesmal habe ich es auch falsch gemacht. Aber, nun gut, dann war ich halt anstatt in Startwelle 3 in Startwelle 4, was gar nichts ausmachte, denn die Tagestemperaturen waren den ganzen Tag über gleich und es spielte überhaupt keine Rolle, ob man früher oder später losläuft.

Die ersten 2-3 Meilen des Marathons waren ganz schön eng und das zeigt mal wieder, dass so kleinere Städte auch nicht wirklich für mega große Läufe geeignet sind. Der Dublin Marathon hat ein Limit von 18.000 Läufern und ich denke, damit ist die Strecke auch schon gut ausgelastet.

Zur Strecke: Man läuft quasi durch ganz Dublin, mehrere Kilometer durch den Phoenix Park, durch unterschiedliche Wohngegenden, teilweise so weit am Stadtrand, dass man umliegende Berge und Täler von Dublin sieht, was wirklich schön ist und was man als normaler Tourist in der Innenstadt kaum mitbekommt.

Die Straßen waren mal mehr, mal weniger gefüllt von Zuschauern, je nachdem, in welchen Gegenden man war. Im Phoenix Park zum Beispiel war am Anfang sehr, sehr viel los. Weiter drinnen im Park gab es natürlich leere Stellen. Der Park ist ja nun aber auch etliche Kilometer lang, wesentlich größer als der Central Park zum Beispiel und dass da am Sonntagmorgen bei 10 Grad nicht tausende von Menschen stehen, ist eigentlich klar.

An anderen Stellen der Stadt, in Wohngegenden zum Beispiel, waren auch viele, viele Anwohner auf den Straßen, die einem Gummibärchen oder Früchte hinhielten und insgesamt kann man sagen, für einen Marathon in einer Stadt mit der Größe von Dublin waren die Strecke sehr, sehr gut besucht, obwohl es zwischendrin auch mal leicht regnete, obwohl es recht stürmisch war und obwohl es nur 10 Grad waren...es waren immer genug Menschen da die uns Läufer angefeuert haben.

Es gab auch einige hügelige Abschnitte und wenn dann noch der Wind von vorne kam, dann musste man ganz schön kämpfen, aber irgendwie hab ich es wie immer hinbekommen.

Zur Verpflegung: Es gab alle zwei bis drei Meilen Wasser, meistens aus kleinen Flaschen, was sich ja immer sehr gut trinkt. Spannend war auch zu sehen, dass die leeren Flaschen dann von den anwohnenden Kindern aufgespielt wurden die sich dann offensichtlich ein kleines Taschengeld verdient haben mit der Pfandabgabe.

An anderen Stellen gab es auch Wasser aus Bechern und es gab isotonische Getränke, die ich allerdings nicht genommen habe, außerdem gab es Gels. Hinzu kamen die Zuschauer, die einem Orangen und Gummitiere gereicht haben, wie man es sonst auch von den Marathons auf den britischen Inseln gewohnt ist.

Meine Reisebegleitung ist eigentlich schon Profi, sie hat mich schon zumindest zehn Marathons im Ausland begleitet, aber dennoch hat es nur selten geklappt, dass ich sie an der Strecke gesehen habe. Dieses Mal waren wir klüger und haben einfach gar keinen Treffpunkt ausgemacht und siehe da, sie hat mich diesmal erwischt! Auf der letzten Meile der sogenannten Irish Life Meile, also eine Meile, die extra vom Hauptsponsor betreut wurde hat sie mich erwischt. Dort gab es kostenlose heiße Getränke für die Zuschauer, Glocken und Klatschekemente zum Anfeuern

Auf der letzten Meile ging auch der Regen noch mal richtig los, aber wer mich kennt, weiß, ich liebe Regen und ich liebe es, im Regen zu laufen. Nur im Ziel wurde es dann gleich ein wenig kühl. Direkt nach dem Zieleinlauf gab es die Medaille, ein Langarm Finishershirt und eine Verpflegungstüte und es wurden natürlich ein paar Fotos gemacht. Leider gab es keine Plastikplane oder ähnliches, um sich zu wärmen (aber für die Umwelt auch besser so) ich habe dann schnell meine Tüte genommen, mich umgezogen und mich auf den Weg ins Hotel gemacht und habe dann auch meine Reisebegleitung irgendwann auf dem Weg zum Hotel getroffen und wir sind erstmal in den nächsten Pub auf ein Guinness eingekehrt.

Wer jetzt auch Lust auf den Dublin Marathon bekommen hat: die Registrierung zur Verlosung startet am 21. November und endet am 27. November und mit ein bisschen Glück seid ihr dann auch dabei.

Für die Zahlenfreaks: ich plante ein Finish zwischen 4:45 und 5 Std. Und es sind 4:58'29 geworden.

Vielen Dank für deinen Bericht und freue mich schon auf deine Fotos!

Hübi hat geschrieben:Vielen Dank für deinen Bericht und freue mich schon auf deine Fotos!

Danke fürs Teilen

Hier noch ein paar Fotos....

Vielen Dank für die Fotos.

Gratuliere ! Bericht und Fotos