Aus der Bz 2013:Günther Beiermeister (67) aus Wilmersdorf nahm am Boston-Marathon teil - und erlebte den Terror hautnah.
Sein 50. Marathonlauf. Mit Startnummer 20559 ging Günther Beiermeister (67) aus Wilmersdorf Montag auf die 42,195 km in Bostons Innenstadt.
„Alles lief anfangs bestens“, so Beiermeister am Dienstag zur B.Z. Seine Frau Rita (62) wartete im Zielbereich auf ihn. „Ich war etwa einen Kilometer vorm Ziel, als ich plötzlich einen lauten Knall hörte.“
Dann ging alles ganz schnell. „Der Läuferpulk wurde gestoppt. Innerhalb weniger Minuten war überall Polizei, Helikopter in der Luft.“ Beiermeister ahnte, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Dann die Schock-Nachricht: „Ein Polizist sagte uns, dass im Zielbereich eine Bombe explodiert ist.“ Also dort, wo seine Frau auf ihn wartete. „Ich griff sofort zum Handy, versuchte Rita zu erreichen.“ Ohne Erfolg, kein Netz. Es war abgestellt worden, um Fernzündungen möglicher weiterer Bomben zu verhindern.
„Ich war in größter Sorge, dass meiner Frau etwas passiert ist.“ Doch in den Zielbereich durfte Beiermeister nicht. Mit den anderen Läufern musste er vier Kilometer zurück zu den Marathon-Bussen gehen. „Es war eine bedrückende Stimmung, viele weinten.“ Vier Kilometer, 30 bange Minuten.
In seinem Kopf hämmerte die Frage: Wie geht es Rita? Beiermeister rannte weiter zum vereinbarten Treffpunkt. „Da stand sie, wohlauf. Ich war so glücklich, als ich sie in den Arm nehmen konnte!“
Die Bomben von Boston. „Ein schockierendes Erlebnis, das ich niemals vergessen werde.“ Trotzdem: „Ich lasse mir den Sport von solchen Verbrechern nicht kaputt machen und werde auch nächstes Jahr wieder in Boston starten!“
Dann in den TV Nachrichten :
eine Meile vor dem Ziel der Anschlag !
2014 bin ich dann doch noch im Ziel angekommen